CalDAV – Was steckt hinter dem Netzwerkprotokoll?

Hinter der Abkürzung CalDAV verbirgt sich der Begriff „Calendar Distributed Authoring and Versioning“ – übersetzt: „Verteilte Autorenschaft und Versionierung von Kalendern“. CalDAV ist ein Netzwerkprotokoll, das 2003 erstmals der IETF (Internet Engineering Task Force) zur Prüfung vorgelegt und 2007 in RFC 4791 spezifiziert wurde. Es ermöglicht den Kalenderdatenaustausch über WebDAV/HTTP und damit, dass Sie von jedem Gerät auf Ihren Kalender zugreifen und diesen von überall aus synchronisieren können. Wenn Sie neue Termine hinzufügen oder bestehende Kalendereinträge bearbeiten, erfolgen die Anpassungen ganz automatisch auf allen synchronisierten Geräten – ob PC, Smartphone oder Tablet.

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Wie funktioniert CalDAV?

CalDAV macht es möglich, Termine, Ereignisse und Zeitblöcke plattformunabhängig auf allen Geräten zu verwalten und zu bearbeiten. Das Protokoll verwaltet und verteilt Kalenderereignisse dabei über das vorrangig im Web genutzte Übertragungsprotokoll HTTP. Alle von CalDAV veröffentlichten Ereignisse werden dabei im sogenannten iCalendar-Format dargestellt, wodurch jeder handelsübliche Browser einen heruntergeladenen Termin oder ein Ereignis in seiner iCalendar-Repräsentation darstellen kann.

Als Basis für die Verwaltung und Synchronisierung dient eine WebDAV-Umgebung, die dank CalDAV unter anderem auch um eine Zugriffskontrolle und iCalendar-Auswertungsfunktionen erweitert wird. Ferner lassen sich eine Schreibsperre für andere Nutzer einrichten, freie Termine übermitteln und parallele Veränderungen eines Eintrages zusammenführen. So können Sie Ihren Kalender nicht nur auf mehreren eigenen Geräten synchronisieren, sondern auch mit anderen Benutzern teilen. Möchten Sie dazu noch Ihre Kontaktdaten synchronisieren, gibt es zusätzlich das Protokoll CardDAV.

Um CalDAV nutzen zu können, müssen Sie das Netzwerkprotokoll in Ihre Kalender-Anwendungen implementieren, indem Sie einen CalDAV-Client herunterladen und installieren. Über dieses Programm stellen Sie dann eine Verbindung mit einem CalDAV-Server her, der den Kalenderdatenaustausch als zentrale Instanz reguliert.

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Was ist ein CalDAV-Client und was ist ein CalDAV-Server?

Ein CalDAV-Client bezeichnet ein Computerprogramm, das auf dem Smartphone, Tablet oder PC ausgeführt wird, mit einem Zentralrechner – als Server bezeichnet – über das CalDAV-Protokoll kommuniziert und so Kalenderdaten senden und empfangen kann. Zudem wird häufig auch das Endgerät selbst als Client bezeichnet. Die Client-Software muss hierfür nicht nur das Netzwerkprotokoll, sondern auch Ihr Gerät unterstützen. So gibt es z. B. unterschiedliche Clients für Windows-, Android- oder Apple-Geräte.

Ein CalDAV-Server stellt das Gegenstück zum CalDAV-Client dar: Als Anlaufstelle für alle anfragenden Clients bildet er die Basis für den Datenaustausch und somit für die gesamte Kalender-Synchronisation. Das bedeutet, dass Sie einen CalDAV-Server benötigen, auf dem Ihre Daten liegen, und einen passenden Client auf Ihrem Endgerät, der die Daten vom Server abrufen bzw. anzeigen kann.

Die wichtigsten CalDAV-Server und -Clients im Überblick

Geeignete Clients für die Synchronisierung von Kalenderdaten via CalDAV sind u. a.:

  • CalendarSync für Android
  • AgenDAV
  • Evolution
  • Atmail (ab Version 6.0)
  • Outlook CalDav Synchronizer (freies Outlook-Plug-in)
  • iPhone
Hinweis

Das iPhone ist hier als Client aufgeführt, da das Gerät ab Version 3.0 (bzw. ab Version 2.1 mit RemoteCalendar) über eine CalDAV-fähige Kalenderfunktion verfügt.

Bei einem Server reicht zur Nutzung von CalDAV ein Basismodell, das viele Dienstleister kostenfrei anbieten.

  • Calendar and Contacts Server (macOS und Linux)
  • Atmail (ab Version 6.0)
  • Baïkal Lightweight CalDAV+CardDAV server
  • Bedework
  • Google Kalender
  • ownCloud
  • Nextcloud

So implementieren Sie CalDAV

Wollen Sie einen eigenen CalDAV-Server einrichten, benötigen Sie für diesen in jedem Fall eine feste IP-Adresse. Steht der Server, laden Sie sich den CalDAV-Client Ihrer Wahl herunter, installieren ihn und legen im Anschluss einen Account an. Verbinden Sie das Profil mit dem Server, indem Sie die relevanten Daten wie die zuvor festgelegte Netzwerkadresse angeben. Es folgt die Feinjustierung, bei der Sie die jeweils gewünschten Optionen festlegen – etwa, mit wem Sie den Kalender teilen möchten.

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