WordPress Gutenberg: Der Block-Editor im Portrait

WordPress ist das weltweit meistgenutzte Content-Management-System und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Eine der größten Veränderungen in der Geschichte von WordPress war die Einführung des Block-Editors als Teil des Gutenberg-Projekts (daher teilweise auch Gutenberg-Editor genannt). Der Block-Editor ersetzte den klassischen TinyMCE-Editor und brachte eine neue Art der Inhaltserstellung mit sich.

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Was ist WordPress Gutenberg?

Das Gutenberg-Projekt ist eine Initiative zur Modernisierung von WordPress. Es umfasst mehrere Phasen und hat das Ziel, die gesamte WordPress-Erfahrung zu verbessern – angefangen bei der Beitragserstellung bis hin zur vollständigen Website-Gestaltung. Der Block-Editor ist der erste große Meilenstein dieses Projekts. Er wurde mit WordPress 5.0 im Dezember 2018 eingeführt und ersetzte den bisherigen klassischen Editor. Im Gegensatz zur alten Textverarbeitung, bei der HTML und Shortcodes genutzt wurden, basiert der neue Editor auf einem modularen System aus Blöcken. Jeder Inhaltstyp – sei es ein Absatz, ein Bild oder eine Tabelle – ist ein eigener Block, der sich individuell anpassen lässt. Dies erleichtert nicht nur die Gestaltung von Beiträgen und Seiten, sondern macht auch komplexe Layouts ohne zusätzliches CSS oder Page-Builder-Plugins möglich.

Geschichte des WordPress-Block-Editors

Die Entwicklung des WYSIWYG-Editors begann mit dem Ziel, WordPress benutzerfreundlicher zu machen und es mit modernen Website-Baukästen konkurrenzfähig zu halten. 2017 wurden die ersten Ankündigungen zum Gutenberg-Projekt veröffentlicht. Entwickelnde und Nutzende reagierten gemischt; einige lobten die Innovation, andere fürchteten Kompatibilitätsprobleme. 2018 wurde der Block-Editor dann schon als Beta-Version in Form eines Plugins bereitgestellt. Ende desselben Jahres erschien WordPress 5.0 mit dem Gutenberg-Block-Editor als Standard-Editor.

Seither verbesserten zahlreiche Updates die Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit, nennenswert ist beispielsweise die Einführung von Full Site Editing in WordPress 5.8 und 5.9. In der aktuellen WordPress-Version 6.1 ist der Block-Editor ein fester Bestandteil, der dank neuer Funktionen wie Block Patterns, Reusable Blocks und Theme Blocks immer mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet.

Wie funktioniert der WordPress-Gutenberg-Block-Editor?

Der WordPress-Block-Editor basiert auf einem modularen System. Jeder Beitrag und jede Seite bestehen hierbei aus Blöcken, die diverse Inhalte enthalten können. Er verfügt über verschiedene Merkmale, die ihn vom vorherigen Editor TinyMCE abheben:

  1. Blöcke als Basis der Inhaltserstellung: Es gibt Blöcke für Texte, Bilder, Videos, Listen, Tabellen und vieles mehr. Jeder Block kann einzeln bearbeitet, verschoben oder angepasst werden.
  2. Vorgefertigte Block-Vorlagen: WordPress bietet Block Patterns, mit denen Nutzerinnen und Nutzer schnell professionelle Layouts erstellen können. Dieses WordPress-Gutenberg-Feature trägt entscheidend zur Benutzerfreundlichkeit bei, da selbst komplexe Layouts auf diese Weise ohne tiefgehendes technisches Know-how realisiert werden können.
  3. Individuelle Stile und Layouts: Farben, Schriftarten und Abstände können für jeden Block angepasst werden, ohne dass CSS-Kenntnisse nötig sind.
  4. Wiederverwendbare Blöcke: Nutzende können eigene Blöcke speichern und in mehreren Beiträgen wiederverwenden.
  5. Full Site Editing: Seit WordPress 5.8 ermöglicht der Block-Editor auch die Bearbeitung von Headern, Footern und anderen Template-Teilen direkt im Editor.

Vor- und Nachteile des Block-Editors

Wie jede große Veränderung bringt auch der Block-Editor sowohl positive als auch negative Aspekte mit sich. Ein zentraler Vorteil des Gutenberg-Editors ist seine einfache Bedienung. Dank der Drag-and-Drop-Funktionalität ist die Erstellung von Inhalten intuitiv. Auch flexible Gestaltungsmöglichkeiten und individuelle Layouts ohne zusätzliche Page-Builder können durch die blockartige Struktur des Editors realisiert werden. Nutzerinnen und Nutzer sind außerdem weniger abhängig von Shortcodes, denn viele Funktionen, die früher über Shortcodes eingefügt wurden, sind nun als Blöcke verfügbar. Mit dem Full Site Editing können außerdem ganze Webpages direkt im Editor angepasst werden.

Obwohl der Block-Editor viele Funktionen bietet, sind spezialisierte Page-Builder in manchen Bereichen noch überlegen. Ein weiterer Nachteil des Gutenberg-Editors ist die geringe Kompatibilität mit älteren WordPress-Versionen und -Plugins.

Hinweis

Wenn Sie am „alten“ WordPress hängen und sich mit dem Gutenberg-Editor nicht anfreunden können, lohnt sich ein Blick auf das WordPress-Plugin Classic Editor, das den „klassischen“ Editor beinhaltet. Auch das CMS ClassicPress könnte eine interessante Lösung sein. Hierbei handelt es sich um einen Fork von WordPress-Version 4.9, der den klassischen WordPress-Editor beibehält.

Plugins zur Erweiterung des Block-Editors

Auch der Block-Editor lässt sich wie bei dem CMS üblich durch zahlreiche Plugins erweitern, die zusätzliche Blöcke, Design-Optionen und Funktionalitäten hinzufügen. Einige der besten WordPress-Plugins zur Erweiterung des Gutenberg-Editors finden Sie hier:

  • Spectra: Fügt zahlreiche zusätzliche Blöcke hinzu, darunter erweiterte Call-to-Action-Buttons, Infoboxen und Testimonials.
  • Kadence Blocks: Bietet anpassbare Grid-Systeme, fortschrittliche Formulare und interaktive Elemente mit KI-Unterstützung.
  • Stackable: Enthält mehr als 40 Blöcke und Layouts, ideal für professionelle Designs.
  • CoBlocks: Fokussiert auf Layout- und Design-Elemente mit zusätzlichen Spalten-, Galerie- und Hero-Header-Blöcken.
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