OpenCms: Einfaches Content-Management im Browser
Der Name deutet es schon an: OpenCms ist eine Open-Source-Software. Hauptverantwortlich für die permanente Weiterentwicklung des Content-Management-Systems ist das Kölner Unternehmen Alkacon Software. Aber auch die zugehörige Community trägt ihren Teil zur Verbesserung des Systems bei. Durch die fortwährende Arbeit aller Beteiligten sind inzwischen für OpenCms einige Templates und Add-ons kostenfrei erhältlich – wobei Erweiterungen mittlerweile jedes CMS bieten sollte. Alleinstellungsmerkmale von OpenCms lassen sich hingegen in der sehr einfachen Bedienung und der unkomplizierten Herstellung und Verwaltung von Inhalten ausmachen.
Systemanforderungen und Einsatzgebiete
OpenCms basiert auf der Auszeichnungssprache XML und verschiedenen Java-Technologien – ganz im Gegensatz zu den CMS-Marktführern WordPress, Joomla, Drupal und TYPO3, die allesamt auf die Skriptsprache PHP zurückgreifen. Das plattformunabhängige Content-Management-System OpenCms läuft auf jedem Betriebssystem. Die Anwendung führen Sie direkt im Webbrowser aus. Allerdings müssen Sie im Vorfeld das CMS mit einer Datenbank verknüpfen (unterstützt werden MySQL, PostgeSQL, Oracle, HSQLDB, DB2 und MSSQL).
OpenCms bildet die Grundlage einiger großer Unternehmens-Websites. So wurden etwa die Internetauftritte des Outdoor-Bekleidungsherstellers The North Face, des Kaffeeveredlers Lavazza und der HypoVereinsbank mit dem Programm umgesetzt. Hinsichtlich der Größe einer Website bietet Ihnen das System viele Optionen: Sowohl kleine Homepages mit einer übersichtlichen Struktur als auch umfassende Webportale sind möglich – allerdings eignet es sich vor allem für mittlere bis große Sites. Neben Internetangeboten lassen sich aber auch Intranet- und Extranet-Seiten mit dem Programm gut realisieren. Einen ersten Eindruck von der Bedienung und den Funktionen können Sie sich über eine Live-Demo einholen.
Anwendung der Software und standardmäßige OpenCms-Features
Wie viele andere Content-Management-Systeme ist OpenCms kostenlos – den Download der Software finden Sie auf der offiziellen Seite von OpenCms. Das CMS zeichnet sich durch eine leicht verständliche Funktions- und Arbeitsweise aus. Der Content gliedert sich in Online- und Offline-Inhalte. Erst nach dem Publizieren der Offline-Inhalte sind diese für Ihre Website-Besucher online sichtbar. Mittels einer Vorschau vergewissern Sie sich, wie die bearbeitete Seite aussieht, bevor Sie sie veröffentlichen. Redakteure benötigen bei OpenCms keine Programmierkenntnisse, um Content einzustellen oder zu verwalten, da man hierfür nicht zwangsläufig das Backend des Programms (den „Workplace“) nutzen muss. Der redaktionelle Teil einer Seite ist vom technischen klar getrennt. Die Inhalte Ihrer Internetpräsenz bearbeiten Sie einfach auf der angezeigten Webpage. Auch die Kommunikation mit etwaigen anderen Redakteuren gelingt leicht über Dialogfenster, die auf den betreffenden Seiten eingeblendet werden. Ebenso bringt OpenCms viele SEO-Features (z. B. die Generierung von XML-Sitemaps, Keywords, Descriptions etc.) schon von Haus aus mit. Weitere Funktionen des CMS umfassen:
- die Herstellung und Pflege von Content per WYSIWYG-Editor
- eine Drag-and-Drop-Bedienung, um Inhalte und Templates auf den einzelnen Webseiten einzufügen und anzuordnen
- die Einbindung von Medien-Content wie Bilder oder Videos über eine Galerie
- die Strukturierung aller Seiten über einen Sitemap-Editor
- ein differenziertes Benutzerrollen- und Rechtekonzept
- den Aufbau und die Pflege diverser Websites
- das Anlegen mehrsprachiger Websites
Modulare Erweiterung
Technisch versierte Nutzer können dank des Open-Source-Ansatzes das CMS optimal auf individuelle Bedürfnisse zuschneiden: OpenCms-Templates lassen sich sehr genau an die eigenen Vorstellungen anpassen und man kann eigene Webapplikationen entwickeln. Aber auch weniger erfahrene Nutzer ergänzen die elementaren OpenCms-Features schnell um diverse Erweiterungen. Diese können Sie leicht in das System importieren.
Erweiterungen für OpenCms erhalten sie überwiegend kostenlos als sogenannte Module, die Sie z. B. auf der offiziellen Download-Seite herunterladen können. Sie enthalten in der Regel Templates und/oder zusätzliche Programmfunktionen. Neben gängigen Admin- und Content-Erweiterungen sind u. a. Module zur Erstellung eines Onlineshops oder für Online-Umfragen vorhanden. Mit der großen Auswahl an Features lassen sich viele verschiedene Website-Typen fachgerecht realisieren.
Vor- und Nachteile von OpenCms
OpenCms bietet sich vor allem für die professionelle Umsetzung von Websites mit einem mittelgroßen bis großen Funktionsumfang an. Für die schnelle Erstellung eines kleinen Blogs, Onlineshops oder einer Community-Plattform gibt es allerdings bessere Alternativen, deren Grundausstattung besser darauf ausgerichtet ist, kleinere Projekte zu realisieren. OpenCms hat seine Stärken in anderen Bereichen: Wenn Sie Seiten mit vielen Inhalten komfortabel und ohne Programmierkenntnisse verwalten wollen, ist dieses CMS eine ausgezeichnete Wahl – insbesondere wenn Sie den Content mit mehreren Redakteuren bearbeiten. Hierbei erweist sich das ausgereifte Rollen- und Rechtesystem als überaus nützlich. Diese pragmatische Bedienung, mit der auch Laien Inhalte veröffentlichen und verändern können, hat das System überdies zu einer beliebten Intra- und Extranet-Lösung gemacht. Auch wenn die Community hinter OpenCms kleiner als bei Marktführern wie WordPress oder Joomla ist, kann sie Ihnen bei vielen Fragen und Schwierigkeiten weiterhelfen. Ansonsten gibt es einen (allerdings kostenpflichtigen) Kundenservice beim offiziellen OpenCms-Koordinator Alkacon Software und anderen Support-Partnern in Deutschland. OpenCms zählt zwar nicht zu den populärsten Content-Management-Systemen, dennoch lohnt sich die Beschäftigung mit dem Programm. OpenCms muss sich, im Vergleich mit den bekanntesten CMS, nicht hinter anderen Systemen verstecken. Letztlich entscheiden immer die individuellen Vorstellungen und Anforderungen und das eigene Know-how darüber, welches CMS die beste Wahl ist.