Stadia – Cloud Gaming von Google
Google Stadia ist eine Streaming-Plattform für Videospiele, die analog zu Streaming-Angeboten für Filme und Serien wie beispielsweise Netflix oder Amazon Prime funktioniert – Downloads sowie anschließende Installationen der Games sind nicht nötig. Was Sie konkret bei Stadia erwartet und was Sie im Allgemeinen über das Gaming via Breitbandleitung wissen müssen, erfahren Sie in den nachfolgenden Abschnitten.
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Cloud Gaming: Ein kurzer Überblick
Google Stadia ist wie beispielsweise auch xCloud aus dem Hause Microsoft ein Streaming-Dienst für Videospiele. Vereinfacht gesagt bietet ein derartiges Cloud-Gaming-Angebot Nutzern die Möglichkeit, mit einem der unterstützten Endgeräte (Computer, Laptop, Fernseher, Smartphone, Tablet) auf den Dienst zuzugreifen und die verfügbaren Spiele zu spielen. Letztere sind auf Servern in den Rechenzentren der Betreiber installiert, werden dort gewartet und automatisch mit den neuesten Patches versorgt. Via Breitband werden die Spiele auf Ihr Endgerät gestreamt.
Da es sich bei Videospielen im Gegensatz zu den Filmen und Serien bei Netflix und Co um interaktive Medien handelt, läuft der Austausch größerer Datenpakete bei Diensten wie Stadia in beide Richtungen: Die an Controller oder Maus und Tastatur gemachten Eingaben zur Spielsteuerung werden an die Server zurückgeschickt und synchronisiert, sodass Sie ein flüssiges Spielerlebnis genießen können.
Weiterführende Informationen zur Funktionsweise von Stadia und Co. finden Sie in unserem Artikel „Wie funktioniert Cloud Gaming“.
Technische Voraussetzungen für die Nutzung von Google Stadia
Der große Vorteil vom Cloud Computing via Stadia ist, dass die Hardware Ihrer Endgeräte nicht die Nutzungsvoraussetzungen der jeweiligen Spiele erfüllen muss. Da die Titel auf den plattformeigenen Servern ausgeführt und lediglich in Ihr Netzwerk gestreamt werden, ist eine stabile und leistungsstarke Internetverbindung die einzig zwingende Voraussetzung. Diese sollte für HD-Gaming mindestens über eine Bandbreite von 10 MBit/s im Download verfügen. Für 4K-Gaming empfiehlt Google mindestens 35 MBit/s Download-Geschwindigkeit. Die Anforderungen für den Upload liegen bei 1 MBit/s.
Ansonsten stellt der Dienst von Google Stadia moderate Anforderungen an die eigene Hardware: Insofern Sie nicht über „uralte“ Geräte verfügen, sollten Sie Stadia problemlos nutzen können. Zu den verfügbaren Devices zählen neben Desktop-PCs und Laptops (mit Maus und Tastatur) Notebooks, Tablets sowie Smartphones von Google, Samsung, OnePlus, Asus, Razer und LG. Seit Ende 2020 können Sie außerdem auch Smartphones und Tablets von Apple für den Dienst verwenden.
Für die Nutzung auf Mobilgeräten müssen die aktuelle Version des Chrome-Browsers sowie die aktuelle Version der Stadia-App installiert sein.
Gängige Spiele-Controller sind ebenfalls voll kompatibel. Für die Nutzung am Fernseher wird allerdings der Streaming-Player Chromecast Ultra benötigt, der wiederrum den hauseigenen Stadia-Controller voraussetzt. Beide Geräte müssen separat erworben werden.
Wie sieht das Tarifmodell von Stadia aus?
Wollen Sie Google Stadia nutzen, können Sie zwischen der kostenlosen Basis-Version und der mit einem monatlichen Festpreis verbundenen Pro-Version. Nutzern der Pro-Version von Stadia steht eine umfangreiche Bibliothek von Videospielen zur Verfügung. Außerdem können sie Spiele in einer Auflösung von bis zu 4K erleben und Sound in 5.1-Qualität genießen – beides hängt allerdings von der Qualität der Internetleitung ab. Zusätzlich lockt das Pro-Abo mit zusätzlichen Rabatt-Aktionen, Demo-Versionen kommender Spiele sowie einer sich monatlich verändernden Spiele-Bibliothek.
Nutzer der kostenfreien Version erhalten lediglich den Zugang zur Plattform von Google Stadia. Wollen sie ebenfalls spielen, müssen sämtliche Titel vor der Nutzung separat gekauft werden. Außerdem sind Bild- und Soundqualität auf maximal 1080p sowie Stereo-Ton limitiert. Beiden Abonnements ist gemein, dass Spiele, die nicht in der Stadia-Bibliothek enthalten sind, zum Vollpreis gekauft werden müssen.
Stadia: Die wichtigsten Features und Vorteile auf einen Blick
Stadia gibt Ihnen die Möglichkeit, aktuelle Games spielen zu können, auch wenn Sie nicht über die entsprechende Hardware verfügen. Weder aufseiten der Hardware noch in Sachen Software sind Aktualisierungen nötig: Die Server in den Rechenzentren des Betreibers führen die Spiele aus und Updates werden automatisch eingespielt. Insofern möglich, können Spiele sogar mobil auf Tablet oder Smartphone gespielt oder fortgesetzt werden.
Bei Google Stadia befinden sich nicht nur die Spiele in der Cloud, sondern auf Wunsch auch die dazugehörigen Speicherstände. Das bringt ein Maximum an Flexibilität mit, denn so kann nahezu überall gespielt werden. Das Angebot von Stadia umfasst eine stetig wachsende Anzahl namhafter Spiele. Sind Titel nicht in der Bibliothek enthalten, können sie käuflich erworben und ebenfalls über die Cloud gespielt werden. Das Pro-Abo kann außerdem zunächst getestet werden und ist jederzeit kündbar.
Bei einer entsprechend hochwertigen Internetanbindung werden die Spiele über Google Stadia in bestmöglicher Qualität dargestellt. Ist die Bandbreite zu gering oder gibt es situative Schwankungen, werden Bild und Ton automatisch herunterskaliert. Ein flüssiges Spielerlebnis hat dabei oberste Priorität. Die Latenzzeiten, also die Zeit in Millisekunden, die benötigt wird, um Datenpakete auszutauschen, ist in den meisten Fällen relativ gering.
Probleme und Nachteile beim Spielen über Google Stadia
Der größte Nachteil des Dienstes ist der offensichtlichste: In Gegenden mit schwacher Infrastruktur für leistungsstarkes Breitband-Internet ist ein Dienst für Cloud Gaming wie Google Stadia nicht empfehlenswert. Höhere Latenzzeiten sowie schlechte Bild- und Tonqualität mindern nicht nur den Spielspaß, sondern behindern ihn letztlich komplett. Apropos Latenzzeiten: Diese sind zwar in den meisten Fällen gut bis sehr gut, wer aber hauptsächlich kompetitive Mehrspieler-Shooter spielt, wird unter Umständen jede durch den Stream verzögerte Millisekunde bemerken.
Schwankt der Datendurchsatz der Internetleitung oder im eigenen Heimnetzwerk, geht das auch auf Kosten der Darstellung der Spiele via Google Stadia. So wird aus dem optischen Blockbuster in Sekundenschnelle ein herunterskaliertes Spiel mit matschigen Texturen oder groben Pixeln.
Für eine Darstellung in 4K müssen Sie selbstverständlich auch über ein entsprechendes Endgerät verfügen. Ist dies nicht vorhanden, gibt es auch keine Darstellung der Stadia-Spiele in 4K – auch wenn Sie für das Pro-Abo bezahlen.
Zwar wächst die Anzahl der in der Bibliothek des Pro-Abos verfügbaren Titel stetig, verglichen mit den restlichen auf dem Markt verfügbaren Videospielen, ist das Angebot aber relativ klein. Die Betreiber nehmen nach und nach auch größere Spiele-Serien ins Angebot auf, allerdings haben diese sich ihren Namen bereits in der Vergangenheit erarbeitet. Aktuelle Blockbuster oder gar Exklusivtitel sind weitestgehend noch Zukunftsmusik.
Auch wenn es für Titel bei Google Stadia hin und wieder Angebote und Sales gibt: In der Regel werden die Spiele (fürs Basis-Abo oder jene, die nicht in der Bibliothek enthalten sind) zum Vollpreis verkauft, was teurer als bei anderen Plattformen sein kann. Außerdem können Sie Titel, die Sie zum Beispiel bereits auf Steam oder Origin erworben haben, nicht auf Stadia übertragen. Beim Zocken auf dem Fernseher kommt die Tatsache hinzu, dass in Chromecast Ultra und dann auch gezwungenermaßen in den offiziellen Stadia-Controller investiert werden muss.
Ein weiterer Nachteil liegt in der Natur des Cloud Gaming bzw. in der Natur von Streaming-Diensten: Endet die Mitgliedschaft, haben Sie keinen Zugriff mehr auf die Spiele. Außerdem ist es wegen der Streaming-Infrastruktur und der Tatsache, dass die Spiele nicht auf dem eigenen Computer oder Endgerät ausgeführt werden, nicht möglich, eigene Server für Mehrspieler-Spiele zu betreiben. Wer also beispielsweise für sich und Freunde einen eigenen Minecraft-Server einrichten will, kommt mit Google Stadia nicht weit.
Weitere Anbieter für Cloud Gaming sind folgende:
- xCloud
- GeForce Now
- PlayStation Now
- Magenta Gaming
- Shadow