Meme-Marketing: Wissenswertes für Unternehmen
Memes setzen ein oft bekanntes Motiv mit einem knappen Text in einen satirischen Kontext. Das machen sich nicht nur private Nutzer von Social Media zu Nutze – auch immer mehr Unternehmen nehmen Memes in Ihren Marketing-Mix auf. Damit gutes Meme-Marketing gelingt, sollten Sie jedoch einige Regeln beachten.
Was ist ein Meme?
Memes sind in der Regel Bilder in Kombination mit etwas Text. Thematisch greifen Sie ein (aktuelles) Thema auf und setzen sich damit ironisch bzw. humoristisch auseinander. Richtig umgesetzt, gehen Memes schnell viral, d. h. sie werden auf Facebook und Co. häufig geteilt und verbreiten sich quasi von selbst. Wird ein kurzes Video mit einem Text auf ähnliche Weise erstellt, handelt es sich um ein GIF.
Wie Sie ein GIF erstellen sowie die ausführliche Antwort auf die Frage „Was ist ein Meme? lesen Sie in separaten Ratgebern.
Was macht ein gutes Meme aus?
Gute Memes weisen eine hohe Viralität auf. Erreicht wird das, wenn Bild und Text genau zusammenpassen und eine klare Botschaft vermittelt wird, die sofort erfasst werden kann – Stichwort: Snackable Content. Inhaltlich sollte ein erfolgreiches Meme einerseits das aktuelle Zeitgeschehen bzw. aktuelle Trends aufgreifen, andererseits den Humor der Zielgruppe treffen. Vor allem junge Menschen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren konsumieren und versenden wöchentlich, ein Drittel von ihnen sogar täglich Memes.
Meme-Marketing für Unternehmen
Mit diesem Wissen sollten Unternehmen Memes ihrem Content-Marketing unbedingt berücksichtigen, etwa im Rahmen des Storytellings. In erster Linie spielt Meme-Marketing bei der B2C-Kommunikation, also im Marketing für Ihre Konsumenten, eine Rolle. Es kann aber auch auf B2B-Ebene funktionieren – also in der Kommunikation von einem Unternehmen zum anderen.
Mit einem gut gemachten Meme können Unternehmen nicht nur ihre Produkte bzw. Dienstleistungen bewerben, sondern vor allem ihre Marke bekannt machen und (neue) Kunden dazu bringen, sich mit dieser zu beschäftigen. Die Bilder weisen nämlich eine extrem hohe Interaktionsrate auf – sie werden nicht nur geteilt, sondern auch gerne und viel kommentiert. Dadurch müssen sich Unternehmen im besten Fall kaum um die Verbreitung ihrer (Werbe-)Botschaft kümmern – das übernehmen die Kunden für sie. Zusätzlich sind Memes schnell und kostengünstig produziert.
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Wichtige Regeln für gutes Meme-Marketing
Damit Sie mit Meme-Marketing für Ihr Unternehmen erfolgreich sind, gilt es, genau den richtigen Ton zu treffen. Konkret bedeutet das:
- Sie müssen den Humor Ihrer Zielgruppe genau kennen, ihn treffen und einschätzen können, wie viel Ironie und/oder Sarkasmus noch verstanden wird. Wichtig: Das Ergebnis muss nicht unbedingt Ihrem Humor entsprechen.
- Greifen Sie aktuelle Trends und Ereignisse auf – auch dafür müssen Sie einerseits Ihre Zielgruppe kennen, andererseits Potenziale für gute Geschichten erkennen (am besten bevor es die Konkurrenz tut).
- Das Meme muss zu Ihrer Marke und Ihrem Produkt passen. Ähnlich wie beim Influencer-Marketing merken Kunden schnell, wenn eine Aussage bzw. Tonalität nicht zu der Marke passt. Authentizität ist im Meme-Marketing extrem wichtig.
- Eine Regel eher praktischer Natur: Achten Sie darauf, dass Sie nur Bilder verwenden, bei denen die Urheberrechte geklärt sind, und verweisen Sie ggf. darauf. Niemals sollten Sie Medien und Ideen als Ihre eigenen ausgeben, wenn dem nicht so ist – das kommt in den sozialen Netzwerken sehr schnell heraus und kann einen Shitstorm oder Schlimmeres provozieren.
Wenn Sie es sich selbst nicht zutrauen, zielgruppengerecht und humorvoll über Memes zu kommunizieren, suchen Sie sich professionelle Unterstützung in Form von Content-Erstellern oder Social-Media-Spezialisten. Diese können ggf. auch das Community-Management übernehmen und mit Nutzern in Kontakt treten, wenn ein Meme nicht so zündet wie erhofft.
Beispiele für gelungenes Meme-Marketing
Es gibt bereits vereinzelte Beispiele für ein funktionierendes Meme-Marketing. Hervorzuheben ist das von Sixt. Noch bevor es den Begriff „Meme“ überhaupt gab, nutzte der Autovermieter aktuelles, meist politisches Zeitgeschehen für die eigenen Zwecke – bis heute auf einem von der deutschen Konkurrenz kaum erreichten Niveau. 2013 machte sich die Marke Merkels Ausspruch „Das Internet ist für uns alle Neuland“ zu Nutze.
Im September 2021 musste die neue Koalition dran glauben. Ein Selfie von den Koalitionsverhandlungen wurde Teil eines weiteren Meme-Hits von Sixt.
In Deutschland gibt es (noch) kaum eine andere Marke, die so stringent auf Memes setzt wie Sixt. Dafür gibt es bekannte Motive, die sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen vielfach genutzt und in einen immer neuen Kontext gesetzt werden.
Welche Motive sich eignen, kommt immer auf das aktuelle Zeitgeschehen, den Kontext und die Zielgruppe an. Ein typisches Beispiel: US-Senator Bernie Sanders faszinierte bei der Amtseinführung von Joe Biden mit seiner Kleiderwahl und Körperhaltung. Das Bild bzw. der Moment ging viral – Sanders wurde anschließend an Strände, in beräumte TV-Szenen und an unzählige andere Orte verfrachtet und lieferte so Meme-Futter für unterschiedlichste Anlässe.
Auch Stockfotos bewiesen in der Vergangenheit immer wieder großes Meme-Potenzial. Wahrscheinlich haben Sie schon mehr als einmal den abgelenkten Freund oder den unverwüstlich lächelnden älteren Herren in den sozialen Netzwerken gesehen.