10 Minecraft-Alternativen für Sandbox-Freunde
Der Sandbox-Titan Minecraft zählt seit Jahren zu den erfolgreichsten und beliebtesten Sandbox- und Survival-Games. Wem das Minecraft-Design nicht liegt, dem stehen zahlreiche Minecraft-Alternativen wie Roblox, Terraria oder Rust mit ähnlichem oder ganz eigenem Spielprinzip zur Auswahl.
Was sind Sandbox-Spiele?
Spätestens seit Minecraft ist der Begriff „Sandbox“ in aller Munde. Was häufig mit Minecrafts Block-Welten assoziiert wird, ist aber nur der Oberbegriff für ein vielseitiges Spielprinzip. Wie in Sandkästen bewegen sich Sandbox-Spieler frei durch offene Spielwelten, in denen sie aktiv und kreativ tätig werden. Der Unterschied zu Open-World-Spielen ist die freie Interaktion zwischen Spielern und Spielwelt.
Sandbox-Welten werden nicht nur erkundet, sondern erschlossen, bearbeitet und gestaltet. Sei es durch Landwirtschaft, Industrie, Weltraumfahrt oder Architektur – das sogenannte Crafting ist wesentliches Charakteristikum der Sandkastenspiele. Ein weiteres Merkmal ist eine Form von Survival-Modus. Spieler werden in computergenierte Welten geworfen, in denen sie sich behaupten und entfalten. Drittes Sandbox-Merkmal sind Adventure/RPG-Modi, die Spieler Quests lösen oder eigene Spielregeln festlegen lassen.
Was macht Minecraft so populär?
Der Sandbox-Titan Minecraft vom schwedischen Studio Mojang ist das meistverkaufte Computerspiel aller Zeiten (Stand: 2021). Das Erfolgsgeheimnis liegt in der einfachen Grafik, die sich mit ihrem kindlichen Bauklotz-Look auf das Erschaffen virtueller Welten konzentriert. Wie Robinson Crusoe in einer Pixelwelt gestrandet, gestalten Minecraft-Spieler in Echtzeit generierte Landschaften nach Belieben. Mit einem Dedicated Minecraft-Server können Spieler zudem allein oder mit Freunden nach eigenen Regeln eine Spielwelt kreieren. Sie stellen Werkzeuge her, bauen Häuser, hacken Holz, legen Minen an oder erschaffen Städte und Sehenswürdigkeiten. Wem die minimalistische Grafik von Minecraft nicht liegt oder wer nach Alternativen mit mehr Story sucht, wird zum Glück schnell fündig.
10 Minecraft-Alternativen kurz vorgestellt
Roblox (kostenlos)
Der Name „Roblox“ setzt sich aus „Robot“ und „Blocks“ zusammen. Das Spiel bietet wie Minecraft eine minimalistische Grafik, deren Texturen und Figuren an Lego-Welten erinnern. Roblox-Spieler wählen zwischen zwei Spielmodi: die Erstellung eigener Mini-Games oder User-generierte Free-to-Play-Spiele. Die Möglichkeiten, Spiele mit dem Roblox-Studio-Baukasten und der Skriptsprache Lua zu gestalten, sind vielfältig und reichen von Rennspielen bis zu Simulationen. Über 57 Millionen Spiele soll es aktuell geben. Sie sind sowohl im Singleplayer- als auch im Multiplayer-Modus (6 bis 30 Spieler) verfügbar.
- Plattformen: Windows, macOS, iOS, Xbox One und Android
- Vorteil: Einfache Erstellung und Programmierung von Free-to-Play-Games nach Baukasten-Prinzip
- Nachteil: Einige Inhalte und Spiele entsprechen nicht dem Jugendschutz, weshalb Eltern die Roblox-Nutzung durch Kinder kontrollieren sollten.
Stardew Valley (kostenpflichtig)
Mit über 15 Millionen verkauften Einheiten zählt Stardew Valley zu den meistverkauften Games. Mit seiner Mischung aus Rollenspiel, Simulation und Retro-Pixelgrafik erinnert es an Farming-Klassiker wie Harvest Moon. Spieler schlüpfen in die Rolle des Protagonisten, der eine Farm erbt. Sie renovieren den Bauernhof, betreiben Landwirtschaft und bauen soziale Bindungen zu den Bewohnern von Pelican Town auf. Dazu kommen Mini-Games, der Kampf gegen Monster und die Suche nach kostbaren Bodenschätzen. Das Game ist zwar Open End, leider jedoch nicht Open World im eigentlichen Sinne. Damit steht es eher in der Tradition klassischer RPG-Simulationen.
- Plattformen: Windows, macOS, iOS, Xbox One, Android, Nintendo Switch, PS 4 und Vita
- Vorteil: Entspannende, vielseitige Farming-RPG-Simulation mit Adventure-Einlagen, kreativer Retro-Grafik und langanhaltendem Spielspaß
- Nachteil: Nicht eigentlich Open World und eher an traditionelle Konsolenspiele angelehnt
Terraria (kostenpflichtig)
Das Open-World-Game Terraria trägt zu Recht den Spitznamen „Minecraft 2D“. Spieler interagieren ähnlich wie in Minecraft mit einer zufällig in Echtzeit erzeugten Spielwelt. Das umfasst u. a. Holzfällen, Bergbau und die Herstellung von Werkzeugen. Hinzu kommt ein integrierter Tag-Nacht-Rhythmus (in 24 Minuten), der sich auf tag- und nachtaktive Gegner auswirkt. Die Welt besteht aus einer 2D-Blockgrafik und lässt sich in jedem Element bearbeiten, abbauen und neugestalten. Zudem kann man Handel treiben und von Basislagern bis hin zu Landsitzen und Burgen ein eigenes Reich erschaffen. Zusätzlich freischaltbare Spielmodi bieten neue Gegner und Items. Mit eigenem Terraria-Server können Spieler wiederum per Multiplayer die Welt als Team erkunden.
- Plattformen: Windows, macOS, iOS, Xbox 360 und One, Android, PS 3 und 4, Windows Phone, Linux, Nintendo Switch, Wii U, Nintendo 3DS
- Vorteil: Open-World-/Sandbox-Spiel mit Fokus auf Adventure, das viele Elemente aus Action/Adventure, RPG und Dungeon-Games vereint
- Nachteil: Aufgrund von vorgegebenen Items ist das Sandbox-Prinzip nicht ganz so frei und unbegrenzt wie in Minecraft.
Starbound (kostenpflichtig)
Starbound stellt eine Mischung aus Minecraft und Terraria dar, mit dem Unterschied, dass die Spielwelt ein Universum umfasst. Damit steht es dem Sandbox-/Open-World-Spiel „No Man’s Sky“ nahe, präsentiert sich jedoch in detailverliebter 2D-Grafik. Spieler reisen nach der Zerstörung der Erde im Raumschiff durch den Kosmos, bewegen sich nach Belieben zwischen Planeten mit vorgegebenen sowie computergenierten Strukturen, erfüllen verschiedene Quests und treiben Handel. Auf den Planeten lassen sich Häuser errichten, Artefakte aufspüren und Gegner besiegen. Ein eigener Starbound-Server bietet zudem langanhaltenden Multiplayer-Spaß.
- Plattformen: Windows, macOS, Xbox One, PS 4 und Linux
- Vorteil: Das Sandbox-Game bietet eine gute Balance zwischen einem kohärenten Story-Modus und der freien Erkundung und Erschließung der Open World.
- Nachteil: Quest- und Story-Modus wirken im Vergleich zu handlungsbasierten Spielen etwas unspektakulär.
Eco (kostenpflichtig)
Im Multiplayer-Simulations-Spiel Eco finden sich Spieler auf einem Planeten wieder, der von einem Asteroideneinschlag bedroht wird. Die relativ offene Spielhandlung richtet sich darauf aus, mit anderen Spielern eine Zivilisation aufzubauen, die technologisch in der Lage ist, den Einschlag abzuwehren. Gleichzeitig darf das ökologische Gleichgewicht durch den Ressourcenabbau nicht gestört werden. Die Prinzipien Farming, Mining und Crafting werden somit originell um einen ethischen, erzieherischen Aspekt ergänzt. Spieler spezialisieren sich auf bestimmte Skills und Crafts, wodurch Teamarbeit umso wichtiger ist. Insbesondere über einen eigenen Eco-Server entsteht durch spielinterne Abkommen, Verträge und Community-Verpflichtungen ein spannungsvolles, realistisches Teamplay. Zudem lassen sich Regierungen bilden und der virtuelle ökologische Fußabdruck lässt sich konkret aufschlüsseln.
- Plattformen: Windows; macOS, Linux
- Vorteil: Zivilisations-Simulation mit liebevoller Grafik, kreativem Multiplayer-Prinzip und interessantem ökologischen Ansatz
- Nachteil: Nur im Multiplayer-Modus sinnvoll, da das Spielprinzip sich für Einzelspieler nicht erschließt
ARK: Survival Evolved (kostenlos)
Das Adventure-/Survival-Game „ARK: Survival Evolved“ führt Freunde von Survival- und Sandbox-Spielen in die Welt der Dinosaurier. Spieler beginnen ihr Abenteuer ohne Ausrüstung und müssen sich aus Materialien der Spielwelt Kleidung, Häuser, Werkzeuge und Waffen anfertigen. Gleichzeitig gilt es, die Welt und ihre Elemente zu erforschen, Punkte zu sammeln und neue Level zu erreichen. Dinosaurier lassen sich nicht nur bekämpfen, sondern auch zähmen. Das Spiel begann mit der 49 Quadratmeter großen „The Island“-Map und wurde inzwischen um zahlreiche Karten erweitert. Da Aufgaben wie die Dinosaurierzucht viel Spielzeit fressen, empfiehlt es sich ARK als Multiplayer zu spielen, sich über einen Ark-Dedicated-Server mit anderen Spielern zu einem Stamm zusammenzuschließen und Aufgaben zu verteilen.
- Plattformen: Windows, macOS, iOS, Xbox One, Android, PS 4, Nintendo Switch und Linux
- Vorteil: Bietet eine große Spielwelt, die sich durch Mods um viele Elemente (z. B. Steampunk oder Piratenwelt) ergänzen lässt
- Nachteil: Verfügt noch über einige Bugs und Glitches und kann im Ein-Spieler-Modus sehr langatmig werden
Vintage Story (kostenpflichtig)
Vintage Story ging ursprünglich aus einem Minecraft Mod hervor, hat sich inzwischen aber zu einem eigenständigen Sandbox-Survival-Spiel entwickelt. Obwohl es mit Minecraft die charakteristische Pixel-Block-Grafik teilt, legt es den Fokus auf realistische Survival-Elemente. Spieler starten als blauhäutige Seraphe in einer mysteriösen Welt, in der sie zunächst das eigene Überleben durch Hausbau, Tierzucht, Landwirtschaft und die realistische In-Game-Herstellung von Werkzeugen sichern. Zudem gilt es, gegen Monster zu kämpfen. Später lässt sich die Welt samt Hintergrundgeschichte als Einzel- oder Multiplayer erkunden.
- Plattformen: Windows, Linux
- Vorteil: Bietet im Gegensatz zu Minecraft einen hohen Grad an Realismus in Sachen Crafting, Farming und Atmosphäre
- Nachteil: Befindet sich seit dem 2016-Release noch in der Early-Access-Phase
Trove (kostenlos)
Minecraft-Freunde werden sich schnell an die kubischen Charaktere und Designs in Trove gewöhnen, denn wie Minecraft handelt es sich um ein Sandbox-Game im Voxel-Stil. Trove ist ein MMORPG, in dem Spieler Figuren aus einem breiten Klassensystem mit eigenen Crafting-Skills auswählen. Die spezialisierten Skills fördern das Teamplay und machen es notwendig, mit anderen zusammenzuarbeiten. Spieler starten im „Hub“ und bewegen sich von dort aus durch Portale zwischen In-Game-Welten. Der Zugang zu Portalen ist wiederum vom Entwicklungsstand der Spieler abhängig. Im Spiel geht es vor allem darum, Dungeon-Bosse zu besiegen, Quests zu lösen, Loots zu finden und Materialien für das Crafting abzubauen.
- Plattformen: Windows, macOS, iOS, Xbox One und Android
- Vorteil: Spieler wählen aus einer Vielzahl an Klassen und Fähigkeiten ihre Charaktere und bilden sich gegenseitig ergänzende Teams.
- Nachteil: Eine Hintergrundgeschichte oder eine zusammenhängende Story der Trove-Welt lässt sich nicht erkennen, wodurch das Spielgeschehen bisweilen beliebig und ziellos erscheint.
The Forest (kostenpflichtig)
The Forest ist atmosphärischer Survival-Horror mit Sandbox-Elementen und aufgrund der düsteren Elemente für junge Spieler ungeeignet. Hauptfigur ist der Überlebende eines Flugzeugabsturzes, der sich auf einer Halbinsel gegen Kannibalenstämme verteidigen und seinen entführten Sohn retten muss. Spieler können aus Materialien und Elementen der Spielwelt Behausungen, Waffen und Werkzeuge anfertigen. Das nonlineare Spiel umfasst Third-Person- und Ego-Shooter-Perspektiven und lässt sich in Einzel- und Multiplayer-Modi erleben. Es gibt einen Tag-Nacht-Rhythmus, eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und vielseitige Regionen. Die Stärke von The Forest ist die tiefgründige, minimalistisch erzählte Geschichte, die Hintergründe der Insel und ihrer Bewohner aufdeckt.
- Plattformen: Windows, PS 4, Android
- Vorteil: Tiefgründige, atmosphärische Geschichte, die Sandbox-Elemente effektiv in eine nicht linear erzählte Gamestory integriert
- Nachteil: Spiel erst ab 18 Jahren freigegeben
Rust (kostenpflichtig)
Im Survival-Spiel Rust finden sich Spieler zunächst nackt und ohne Ausrüstung an einem zufälligen Punkt der dystopischen Spielwelt wieder. Von Anfang an gilt es, das eigene Überleben durch das Crafting von Werkzeugen, Kleidung und Behausungen sowie durch Jagen und die Herstellung von Lebensmitteln zu sichern. Gegner sind wilde Tiere wie Bären und Wölfe, gegnerische Spieler und Witterungsbedingungen wie Kälte oder Strahlenbelastung. Spieler haben die Möglichkeit, sich mit Mitspielern zu Clans zusammenzuschließen und beispielsweise über einen eigenen Rust-Server die beste Performance und langen Spielspaß aus dem Game herauszuholen. Auf offiziellen Rust-Servern wiederum steht meist das Player-vs.-Player-Prinzip mit Raids und Kämpfen im Mittelpunkt.
- Plattformen: Windows, macOS, iOS, Linux, PS 4, Xbox One
- Vorteil: Die vielfältigen, realistischen Gefahren der Spielwelt (Tiere, Mitspieler, Klima) sorgen für einen anhaltenden, realistischen Survival-Nervenkitzel.
- Nachteil: Neue Spieler haben es ohne Dedicated Server meist schwer, langfristig gegen gut ausgerüstete Langzeitspieler zu bestehen, und müssen oft wieder ohne Ausrüstung starten.