Von Panda bis Penguin: Die wichtigsten Google-Updates im Überblick
Google-Updates dienen dazu, die Suchergebnisse zu verbessern und sind essenziell für das SEO-Ranking von Websites. Bedeutsame Änderungen des Google-Algorithmus werden mehrfach jährlich vorgenommen; im Voraus sind der Umfang der Änderungen sowie deren Auswirkungen jedoch nicht bekannt.
Aktuelle Updates im Überblick
Wann gab es das letzte Google-Update? Wer war betroffen und welche Auswirkungen hatte es? Diese Fragen findet man in der nachfolgenden kurzen Übersicht über die letzten Updates beantwortet.
12.12.2024 – December 2024 Core Update
Nur einen Monat nach dem November Core Update veröffentlichte Google am 12. Dezember das vierte und letzte große Algorithmus-Update des Jahres. In der Ankündigung auf X erklärte der Suchmaschinenriese die schnelle Abfolge an Neuerungen dadurch, dass es verschiedene Kernsysteme gebe, die man immer wieder aktualisieren möchte. Auf der Search Central Live in Zürich gab man gleichzeitig bekannt, dass ein schnellerer Core-Update-Rhythmus künftig zum Standard werden soll.
https://x.com/googlesearchc/status/1867234561228460274
11.11.2024 – November 2024 Core Update
Am 11. November startete der 23-tägige Rollout des dritten Core-Updates im Jahr 2024. Besondere Hintergründe und Ziele gab Google zu der Aktualisierung nicht an. Es ist aber davon auszugehen, dass mit dem Update die Arbeit des vorangegangenen Core-Updates fortgesetzt wurde.
https://x.com/googlesearchc/status/1856072700751687910
15.08.2024 – August 2024 Core Update
Am 15. August 2024 veröffentlichte Google ein weiteres Core-Update inklusive erklärendem Blogbeitrag von John Mueller. Die Aktualisierung sollte die Suchergebnisse weiter verbessern und dabei insbesondere Feedback von Autoren und Autorinnen sowie Usern, das nach dem letzten Update für Helpful Content im September 2023 eingegangen war, einfließen lassen.
05.03.2024 – March 2024 Core Update
Im März 2024 veröffentlichte Google ein Core-Update, das deutlich komplexer als viele vorangegangene Core-Updates war und Änderungen an verschiedenen Kernsystemen beinhaltete. Das Hauptziel der Aktualisierung: Die Qualität der Google-Suche verbessern, indem weniger Inhalte angezeigt werden, die lediglich Klicks generieren sollen. Entsprechend lang war auch die Rollout-Phase, die insgesamt 45 Tage lang dauerte. Nach eigenen Angaben konnte Google die Zahl an Suchresultaten von geringer Qualität und Originalität um rund 45 Prozent minimieren. Eine offizielle Zusammenfassung der Neuerungen gibt es im Blogartikel zum March 2024 Core Update.
05.03.2024 – March 2024 Spam Update
Am 5. März 2024 gab es außerdem neue Anpassungen an den Spamrichtlinien für die Google Websuche. Damit reagierte Google auf gehäufte Beschwerden bezüglich der erhöhten Zahl an Spam-Resultaten. Folgende drei Punkte wurden durch das Spam-Update adressiert:
- Missbrauch abgelaufener Domain: Eine abgelaufene Domain wird für die Veröffentlichung von Inhalten verwendet, die Nutzern und Nutzerinnen kaum oder gar keinen Mehrwert bieten. Das einzige Ziel besteht darin, den Ruf der abgelaufenen Domain für ein gutes Ranking auszunutzen.
- Missbrauch mit massenhaft generierten Inhalten: Eine große Zahl an Nicht-Originalinhalten wird erstellt, die keinerlei oder nur wenig Mehrwert bieten. Es spielt keine Rolle, ob diese Inhalte durch Automatisierung (KI) oder menschliche Bemühungen bzw. eine Kombination aus beidem entstehen.
- Missbrauch des Website-Rufs: Ein Missbrauch des Website-Rufs liegt dann vor, wenn Drittanbieterseiten mit wenig oder gar keiner Kontrolle bzw. Beteiligung des Erstanbieters veröffentlicht werden. Auf diese Weise soll das Suchranking durch Ausnutzung der Ranking-Signale der Erstanbieter-Website manipuliert werden.
08.11.2023 – November 2023 Reviews Update
Parallel zum Core-Update veröffentlichte Google im November 2023 auch ein weiteres Update für die Bewertung von Rezensionen. Hochwertige Rezensionen mit aufschlussreichen Analysen, die z. B. von Experten und Expertinnen verfasst wurden, sollen sich durch die Aktualisierung noch deutlicher auf das Ranking auswirken.
https://x.com/googlesearchc/status/1732812753545355742
Die Bewertung findet dabei auf Seitenebene statt: Inhalte wie Artikel, Blogbeiträge oder ähnliche eigenständige Inhalte, die Empfehlungen, Meinungen oder Analysen enthalten, werden gecrawlt und entsprechend eingestuft. Der Rollout des November 2023 Reviews Updates dauerte insgesamt 29 Tage lang.
02.11.2023 – November 2023 Core Update
Der Rollout des vierten und letzten Core-Updates im Jahr 2023 dauerte mit 25 Tagen ungewöhnlich lange. Einen besonderen Grund für den langen Zeitraum gab es dabei nicht – das Google-Update hatte das typische Ziel, die Bereitstellung wertvoller und verlässlicher Suchergebnisse für Nutzerinnen und Nutzer zu verbessern.
https://x.com/googlesearchc/status/1729539448528842807
05.10.2023 – October 2023 Core Update
Am 5. Oktober gab es das dritte Core-Update des Jahres 2023. Es brachte keine Besonderheiten mit sich, sondern zielte klassisch darauf ab, die Inhaltserfassung der Algorithmen zu optimieren. Der Rollout dauerte zwei Wochen.
https://x.com/googlesearchc/status/1709960744635101650
14.09.2024 – September 2023 Helpful Content Update
Knapp ein Jahr nach dem letzten Helpful Content Update veröffentlichte Google im September 2023 die nächste Aktualisierung in dieser Sparte. Zu den wichtigsten Punkten zählte der neue Standpunkt von Google, dass KI-erstellte Inhalte nicht mehr per se schlecht sind. War zuvor noch klar definiert, dass Helpful Content von Menschen erstellt sein muss, revidierte der Suchmaschinenriese diesen Fakt mit dem neuen Update.
Außerdem machte Google in dem Update deutlich, dass das Datum der letzten Aktualisierung von Inhalten nur angepasst werden sollte, wenn auch wirklich größere Änderungen vorgenommen wurden. Eine ausführliche Zusammenfassung der Anpassungen liefert der Blog-Beitrag zum September 2023 Helpful Content Update von SISTRIX.
22.08.2023 – August 2023 Core Update
Im zweiten Core-Update des Jahres 2023 ging es vor allem darum, zu verbessern, wie Google Inhalte insgesamt bewertet. Die Änderungen führten dazu, dass einige Seiten, die zuvor unterbewertet waren, in den Suchergebnissen deutlich besser abschnitten – oder es gab genau den gegenteiligen Effekt. Der Rollout war am 7. September 2023 abgeschlossen.
12.04.2023 – April 2023 Reviews Update
Das Reviews-Update aus dem April 2023 ist ein bedeutendes Algorithmus-Update in Bezug auf Bewertungen von Produkten, Dienstleistungen, Reisezielen, Spielen, Filmen und ähnlichen Themen. Es dient dem Ziel, die Nutzererfahrung und die Suchergebnisse zu verbessern, indem es relevante Informationen aus Produkt- und Servicebewertungen leichter auffindbar macht. Im Rahmen dieser Algorithmus-Änderung hat Google außerdem auf seine Leitlinien für die Erstellung hochwertiger Bewertungen verwiesen.
15.03.2023 – March 2023 Core Update
Das erste Core-Update gab es 2023 bereits im ersten Quartal. Das Algorithmus-Update, das Bewertung von Inhalten durch die Systeme von Google insgesamt verbessert, betraf alle Inhaltstypen in allen Regionen und Sprachen.
https://x.com/googlesearchc/status/1636012534426640384
Für Besitzerinnen und Besitzer von Websites hieß das Core-Update Folgendes: Hochwertige Webseiten mit hilfreichen Inhalten, guter Nutzererfahrung und starken E-E-A-T-Signalen (Experience, Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness) rückten noch mehr in den Fokus.
21.02.2023 – February 2023 Product Reviews Update
Die weltweite Umsetzung der Ende 2022 gestarteten Anpassung des Algorithmus für Produktbewertungen startete am 21. Februar 2023. Der Rollout dauerte rund zwei Wochen und betraf unter anderem die Sprachen Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch und Italienisch.
05.12.2022 – December 2022 Helpful Content Update
Das zweite Helpful Content Update wurde von Google am 5. Dezember 2022 veröffentlicht und im Laufe von rund vier Wochen für alle Sprachen ausgerollt. Dieses Update wurde entwickelt, um hilfreiche Inhalte in den Suchergebnissen zu belohnen und Websites mit minderwertigen Inhalten oder Spam abzustrafen.
20.09.2022 – September 2022 Product Reviews Algorithm Update
Das Algorithmus-Update vom September 2022 sollte die Genauigkeit und Relevanz von Produktbewertungen in den englischsprachigen SERPs verbessern. Dabei wurde die Vertrauenswürdigkeit von Reviews anhand einer Kombination von Faktoren wie Nutzerbewertungen, Bewertungsinhalten und Expertenmeinungen bewertet.
12.09.2022 – September 2022 Core Update
Im September stand ein weiteres Core-Update von Google an. Dieses sollte vor allem dazu beitragen, die User Experience zu optimieren und das vorangegangene Helpful Content Update in seiner Wirkung zu bestärken.
25.08.2022 – August 2022 Helpful Content Update
Mit dem Helpful Content Update führte Google ein weiteres Algorithmus-Update ein. Dieses soll dafür sorgen, dass Websites mit einer guten User Experience bei Suchen bevorzugt angezeigt werden. Hierfür hat Google ein gänzlich neues SEO-Rankingsignal eingeführt. Das Signal soll dazu verwendet werden, die Website in ihrer Gesamtheit zu bewerten. Das bedeutet, dass Inhalte einzelner Seiten nicht mehr nur isoliert betrachtet werden. Zunächst sind von dem Update nur englischsprachige Seiten betroffen. Nach und nach soll es aber auf andere Sprachen ausgeweitet werden. Weitere Informationen zum Helpful Content Update finden Entwicklerinnen und Entwickler im Developer-Blog von Google selbst.
25.05.2022 – May 2022 Core Update
Das erste Core-Update 2022 erfolgte bereits in der ersten Jahreshälfte: Im Mai 2022 hat es Google ausgerollt, um die Suchergebnisse weiterhin zu verbessern. Vor allem Video-Websites wie TikTok konnten eine höhere Sichtbarkeit verzeichnen. Ein weiterer Trend zeichnet sich bei spezialisierten Nischenwebsites ab: Diese werden besser gerankt als Websites, die breite Themenspektren abdecken. Dies deutet darauf hin, dass Googles Algorithmus mittlerweile eine differenziertere Erkennung von Spezialisten auf einem Gebiet vornehmen kann und in Sachen EAT besser aufgestellt ist.
23.03.2022 – March 2022 Product Reviews Update
Ein weiteres großes Update im Jahre 2022 betraf nur englischsprachige Seiten. Genau wie das Update im Vorjahr sollen Rezensionen beim Ranking von Websites weiterhin stärker berücksichtigt werden. Websites, die hochwertige Rezensionen aufweisen, sollen bevorzugt werden.
22.02.2022 – Page Experience Update
Das Page Experience Update von Google wurde bereits zuvor für mobile Rankings vorgestellt. Ende Februar bis Anfang März 2022 folgte dann das Rollout für Desktop-Websites. Berücksichtigt im Ranking werden nun beispielsweise der First Input Delay (FID) oder die HTTPS-Sicherheit.
01.12.2021 – December 2021 Product Reviews Update
Das Product Reviews Update Ende 2021 beschäftigte sich mit den Kundenrezensionen von Websites. Insbesondere sollen Seiten, die aussagekräftige und qualitativ hochwertige Rezensionen aufweisen, durch das Update belohnt und besser gerankt werden.
17.11.2021 – November 2021 Core Update
Das zweite Core-Update von Google im Jahre 2021 erfolgte im November. In Anbetracht des nahenden Black Fridays, der für den eCommerce in der Regel ein umsatztechnisches Highlight darstellt, war der Zeitpunkt des Updates eher überraschend. Aufgrund der Schwankungen im Ranking, die nach dem Rollout eines Core-Updates erfahrungsgemäß auftreten, befürchteten Website-Inhaberinnen und -Inhaber Umsatzverluste.
03.11.2021 – November Spam Update
Das zweite Spam-Update 2021 verfolgte ähnliche Ziele wie das Juni-Update. Es soll ebenfalls gegen Spamseiten vorgehen. Seiten, die die Best Practices für die Suche befolgen, sollten von dem Update nicht betroffen sein.
26.07.2021 – Link Spam Algorithm Update
Das Ende Juli veranlasste Link Spam Algorithm Update sollte dafür sorgen, Spam-Links einzuschränken, um die Qualität von Suchergebnissen zu verbessern. Das Algorithmus-Update soll vor allem gegen Backlinks vorgehen, die Spamcharakter haben. Auf diese Weise sollen Websites mit unseriösen Backlinks keine Rankingvorteile mehr erzielen. Affiliate Links sind nicht gezielt betroffen. Wie genau die Änderungen vonstattengehen und worauf bei der Linksetzung geachtet werden muss, können Entwickelnde Googles Developer-Blog entnehmen.
01.07.2021 – July 2021 Core Update
Das Core-Update im Juli ist eine Erweiterung des Core-Updates des Vormonats und vervollständigt das Google-Core-Update Mitte 2021. Auffällig ist, dass die Änderungen des Updates dazu führten, dass Seiten, die durch vorige Updates schlechter gerankt wurden, nun besser dastehen. Die Vermutung liegt daher nahe, dass Google Faktoren aus dem Core-Update im Jahre 2019 entfernt oder zumindest abgeschwächt hat.
23. und 28.06.2021 – June Spam Update
Im Juni erfolgte nicht nur ein Core-Update, sondern auch ein in zwei Teile gegliedertes Spam-Update. Damit soll gegen Seiten, die unter Spamverdacht stehen, vorgegangen werden. Insbesondere betrifft das Websites, die Phishing-Versuche unternehmen oder mit Malware infiziert sind. Auch Seiten, die kopierte oder automatisch generierte Inhalte bereitstellen oder an Linktauschprogrammen teilnehmen, werden als Spam gelistet.
02.06.2021 – June 2021 Core Update
Nachdem das für Mai angekündigte Page Experience Update auf Mitte Juni 2021 verschoben wurde, folgte am 2. Juni das nächste Core-Update. Alle bisherigen Hinweise von Google zu Core-Updates betreffen laut dem Suchmaschinenriesen auch dieses Update. Es wird eine bis zwei Wochen dauern, bis es komplett ausgerollt ist. Google wies im Zuge der Ankündigung des Updates auf einen neuen Blogpost von Danny Sullivan hin, der ebenfalls am gleichen Tag veröffentlicht wurde. Dieser englischsprachige Beitrag erklärt noch einmal, wie Google mit diesen Updates die Suche verbessern möchte und welche Rolle hierbei auch diese Core-Updates spielen.
Mai 2021 – Google Core Web Vitals Update
Auch wenn der Mai 2021 noch nicht angebrochen ist, steht dennoch schon das erste offizielle Update für das Jahr 2021 an. Im Mai 2021 will Google die sogenannten Core Web Vitals einführen, die unter anderem die User Experience bei den rankenden Seiten stärker berücksichtigen sollen. Es ist deshalb anzunehmen, dass dieses Google Update spürbaren Einfluss auf die Suchergebnisse zukünftig haben wird. An anderer Stelle im Digital Guide finden Sie einen ausführlichen Beitrag zu den Google Core Web Vitals.
03.12.2020 – December 2020 Core Update
Das letzte offizielle Core-Update für das 2020 veröffentlichte Google etwas überraschend ausgerechnet noch im Dezember. Überraschend deswegen, da die Weihnachtszeit bei vielen eCommerce-Webseiten eine wichtige Zeit ist und hier größere Änderungen in den Suchergebnissen für einigen Unmut bei den Verantwortlichen sorgen könnte. Angekündigt wurde das Update via X vom offiziellen Account Google SearchLiaison.
https://x.com/searchliaison/status/1334562142566055936?mx=2
Wie auch bereits bei den vergangenen Google-Core-Updates gibt es auch zum December Update von Google keine konkreten Maßnahmen wie man als Webmaster oder Webmasterin reagieren sollte, falls die eigene Seite negativ von diesem Update betroffen ist. Google verweist lediglich wieder nur einmal auf den sehr allgemeinen Beitrag zum Thema. Dennoch dienen diese Informationen schon einmal zur ersten Orientierung.
04.05.2020 – May 2020 Core Update
Trotz Corona-Krise, hat Google seine Arbeit am eigenen Algorithmus nicht eingestellt. So kündigte der Suchmaschinenriese am 04. Mai das „May 2020 Core Update“ an. Wenige Stunden später begann dann auch schon der Rollout, wobei es laut Google bis zu zwei Wochen dauern kann, bis man die Auswirkungen überall sehen wird. Wie schon bei den letzten großen Google-Updates, kündigte Google das May 2020 Core Update wieder über X offiziell an.
13.01.2020 – January 2020 Core Update
Das Jahr 2020 ist noch nicht einmal zwei Wochen alt, schon überraschte Google Webmasterinnen und Webmaster mit einem neuen Core-Update. Auf dem offiziellen Google SearchLiaison-X Account verkündete Google das neue „January 2020 Core Update“:
https://x.com/searchliaison/status/1216766991882567680
Alle vorherigen, generellen Hinweise zu Google-Core-Updates sollen auch wieder für das January 2020 Core Update gelten.
BERT Update
Nach den ganzen Core-Updates in diesem Jahr, sorgt Google für Ende 2019 noch einmal für einen Paukenschlag. Mit dem BERT-Update führt Google einer der größten Änderungen seit der Einführung von RankBrain vor etwa fünf Jahren für das Suchsystem ein. In einem Blogbeitrag kündigte das Unternehmen das BERT-Update offiziell an. BERT ist eine Abkürzung für Bidirectional Encoder Representations from Transformers und ist eine neurale netzwerk-basierte Technik für Natural Language Processing (NLP) Pre-training. Diese Technik stellte der Suchmaschinenkonzern bereits im November 2018 in einem Blogbeitrag und veröffentlicht die Technik auch gleich als Open Source.
Mit BERT sollen Suchanfragen von Nutzern noch besser verstanden werden. So wird nun beispielsweise der Kontext eines eingegebenen Wortes präziser erkannt und berücksichtig. Dafür rücken Präpositionen wie „für“ („for“) oder „zu“ („to“) mehr in den Mittelpunkt der algorithmischen Analyse und Auswertung.
Google rollt das BERT-Update erst einmal für die englische Sprache aus, weitere Sprachen sollen aber folgen. Schon jetzt soll laut Google mit dem Update bei einer von zehn Anfragen in den USA signifikant bessere Ergebnisse geliefert werden. Was sich erst einmal nur nach einem kleinen Teil an Suchanfragen anhört, ist tatsächlich ein enormer Fortschritt. Im Blogbeitrag findet man hierzu anschauliche Beispiele.
Neben den normalen Suchresultaten, wendet Google das BERT-Update auch auf die Verbesserung der Feature-Snippets an, also jenen herausgestellten kurzen Antworten, die man ab und zu über den normalen Suchergebnissen vorfindet. Hier soll laut Google das BERT-Update bereits jetzt schon in über 20 Ländern bessere Ergebnisse liefern. Das Unternehmen nennt hier explizit die Sprachen Koreanisch, Hindi und Portugiesisch.
Auch wenn Google das neue BERT-Update als großen Schritt für ein besseres Sprachverständnis seiner Nutzer sieht, ist sich das Unternehmen dennoch bewusst, dass bei vielen Suchanfragen immer noch nicht das perfekte Ergebnis ausgegeben wird. Dementsprechend kündigt es an, dass die Sprachverarbeitung noch lange nicht am Ende ist und man weitere Verbesserungen im Laufe der Zeit erwarten kann.
24.09.2019 – September 2019 Core Update
Nachdem Google inzwischen dazu übergegangen ist, größere Core-Updates aktiv zu kommunizieren, warteten Webmasterinnen und Webmaster gespannt, wann Google das nächste Update ausrollen würde. Rund drei Monate nach dem letzten Core-Update war es dann so weit, mit dem „September 2019 Core Update“ veröffentlichte die Suchmaschine nun das schon dritte Core-Update für das Jahr 2019. Google behält damit den Drei-Monat-Rhythmus für das aktuelle Jahr bei. Über den offiziellen X-Account zur Webmaster-Kommunikation “Google SearchLiaison” kündigte das Unternehmen das Such-Update an:
https://x.com/searchliaison/status/1176473923833225221
Wie auch schon bei den Updates bevor, äußert sich Google wenig konkret zu den Änderungen, die mit dem Update einhergehen. Viel mehr wird auf den Webmaster Central-Blogbeitrag verwiesen, der als Leitfaden für alle Update-Betroffene gelten soll. Der SEO-Tool-Hersteller Sistrix sieht in der ersten Analyse für Deutschland und Spanien vor allem Reise-Seiten betroffen. Aber auch Webseiten aus der Gesundheitsbranche, waren wie schon beim letzten größeren Google-Update wieder betroffen.
03.06.2019 – June 2019 Core Update
Das neuste Google Update für das Jahr 2019 offenbarte vor allem eines: Google ist zunehmend bemüht, zumindest etwas transparenter zu sein. Denn Google kündigte das Core-Update nicht nur einen Tag früher an, sondern gab dem Update auch noch gleich einen offiziellen Namen: „June 2019 Core Update“ – eine absolute Seltenheit bisher.
Mit diesen Informationen beugt das Unternehmen natürlich zahlreiche Spekulationen vor, bleibt aber sonst auch dieses Mal gewohnt zurückhaltend bezüglich weiteren Informationen rund um das Update. Welche Stellschrauben Google am Algorithmus angezogen hat und wie man als Webmaster bzw. Webmasterin darauf reagieren kann, behält der Suchmaschinenriese mal wieder für sich.
12.03.2019 – March 2019 Core Update
Am 12. März gab es das erste offiziell von Google bestätigte Update für das Jahr 2019. Wie auch schon bei den letzten bestätigten Google-Updates handelte es sich hierbei um ein Core-Update. Google selbst taufte das Update auf den Namen „March 2019 Core Update“, da in der Webmaster-Szene andere verwirrende Bezeichnungen, wie beispielsweise „Florida 2-Update“ die Runde gemacht hatten. Das jetzige Update, habe laut Google nichts mit dem vergangenen Florida-Update zu tun:
https://x.com/searchliaison/status/1106445826925064192
Da es sich um ein weiteres Core-Update handelt, ist die Empfehlung von Google, wie man als Seitenbetreiber oder Seitenbetreiberin auf das Update reagieren sollte, unverändert (siehe dazu, weiter unten im Beitrag).
Laut Google-Repräsentant Danny Sullivan ist es schon das dritte Core-Update, seit dem Google größere Updates offiziell bestätigt. Es wurde weltweit ausgespielt und der Rollout soll etwa eine Woche oder länger andauern.
08.10.2018 – Medic-Update 2
Mitte August wirbelte das unter dem irreführenden Namen betitelte „Medic-Update“ die Google-Suchergebnisseiten durcheinander. Teilweise verloren Webseiten Sichtbarkeiten von bis zu 80%. Doch wie im Spiel, gilt auch in Google - wo Verlierer, da auch Gewinner. So gab es ebenso unzählige Fälle von Webseiten-Betreibern und -Betreiberinnen, die die Sichtbarkeit ihrer Webseite enorm steigern konnten.
Google äußerte sich lediglich, dass es ein Update gab, welche Änderungen am Algorithmus aber umgesetzt wurden, verriet das Unternehmen nicht. Es begann das große Rätseln, an welchen Schrauben Google mit diesem Update wohl gedreht hat und was man als Betroffener an seiner eigenen Webseite ändern kann. Weiteres hierzu findet man im unteren Abschnitt zum Thema „Medic Update“.
Mit dem neuen Update rund um den 08.10.2018, das in der Branche einfach nur Medic-Update 2 genannt wurde (auch wenn der Name nicht zutrifft, wurde er einfacherhalber beibehalten), scheint Google die Änderungen, die durch das erste Medic-Update entstanden sind, wieder teilweise zurückzunehmen oder abzumildern.
Wie schon auch beim ersten Medic-Update, sind vor allem Webseiten mit sensiblen Themen (Your Money, your Life – Gesundheitsthemen, Kredit, Versicherung usw.) betroffen. Interessanterweise erholten sich auch Webseiten, deren Webmasterinnen oder Webmaster keine dezidierten Maßnahmen ergriffen hatten. Das Medic Update-2 zeigt so einmal wieder, dass auch Google Fehler macht und diese mit weiteren Updates versucht rückgängig zu machen.
29.09.2018 – Kleines Core-Algorithm Update
Nach dem das Medic-Update einige Verlierer aber ebenso viele Gewinner hervorbrachte, erfolgte das nächste kleinere von Google bestätigte Update in der Woche um den 29.09.2018. Im Bestätigungs-Tweet von Danny Sullivan bekräftigte dieser aber noch einmal, dass der Google Core-Algorithmus die ganze Zeit aktualisiert wird. Auch wenn Sullivan von einem „smaller“ Update spricht, sahen verantwortliche Personen teilweise heftige Ausschläge im Sichtbarkeitsindex ihrer Webseite.
13.08.2018 – Medic Update
Um es gleich vorwegzunehmen, das Medic Update wird seinem Namen nicht gerecht. Es verdeutlicht aber einmal wieder, wie schwierig und irreführend teilweise die externe Analyse eines Googles Updates ist. Der Name „Medic Update“ stammt nämlich aus der SEO-Branche, die nach ersten Analysen feststellte, dass vor allem Webseiten aus dem Medizinumfeld von diesem Google Update betroffen waren. Diese Schlussfolgerung dementierte Google aber offiziell in Person von Webmaster Trends Analyst Gary Illyes, der auf der Bühne der Search Masters Brasil verkündete, dass es vor allem Webseiten aus der Gesundheitsbranche nur durch einen „glücklichen Zufall“ getroffen hat. Schon ein paar Tage früher bestätigte das offizielle Google-Sprachrohr Danny Sullivan, dass es sich bei diesem Update um „Broad Core Update“ handelt, welche „alle Suchanfragen“ betrifft.
Auch wenn die Bezeichnung des “Medic Updates“ etwas irreführend ist, könnte der Kern der Vermutung dennoch auf das Update zutreffen: Betroffen sind vor allem Webseiten, bei denen unter anderem das Vertrauen des Besuchers eine wichtige Rolle spielt. Google fasst dieses Kriterium unter der Abkürzung E-A-T zusammen, wobei E-A-T für die englischen Begriffe Expertise (Fachkenntnis), Authoritativeness (Autorität) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit) steht. Diese drei Kriterien sind besonders für Webseiten mit einem sogenannten YMYL-Kontext relevant, wobei YMYL wiederum die Abkürzung für die englischen Begriffe Your Money or Your Life steht. Übersetzt bedeutet dies „Dein Geld oder Dein Leben“ und umfasst Webseiten die durch ihre Informationen Einfluss auf die Finanzen, die Gesundheit, die Zufriedenheit oder die Sicherheit des Suchenden haben können.
Sollte man vom Medic-Update betroffen sein, sollte man sich den offiziellen Google Quality Rater Leitfaden anschauen. Dieser interne Leitfaden soll den menschlichen Google Quality-Ratern eine Richtlinie geben, wie eine aus Googles Sicht perfekte Webseite aussehen und aufgebaut sein sollte. Bei Gesundheitsthemen sollte beispielsweise klar ersichtlich sein, wer der Autor bzw. die Autorin des Artikels ist und welche fachliche Qualifikation dieser aufweist.
01.08.2018 – Core Algorithmus Update
Das schon dritte große Core Algorithmus Update im Jahr 2018 gab es am 01.08.2018. Google bestätigte offiziell bei X, dass es sich hierbei um ein “broad core algorithm update” handelt. Gleichzeitig verwies man im Tweet bezüglich den Hinweisen zum Update auf die schon vorangegangenen Hinweise, wie man auf ein solches Update als Seitenbetreiber bzw. Seitenbetreiberin reagieren kann (siehe hierzu auch die Tweets etwas weiter unten im Artikel). Auch der offizielle Google-Repräsentant Danny Sullivan bestätigte noch einmal, dass es sich bei den jüngsten Rankingverschiebungen um ein Google-Update handelt. Er verwies dabei auf den nachfolgenden Tweet:
https://x.com/searchliaison/status/1024691872025833472
Auch bei diesem Google-Update bekräftigte Sullivan, dass man grundsätzlich bei bestimmten Updates schon den Webmastern und Webmasterinnen sagen würde, wenn sie etwas Spezielles ändern können. In diesem Fall kann man als Seitenbetreiber oder Seitenbetreiberin aber nicht etwas Bestimmtes ändern, um evtl. Rankingverluste wieder gut zu machen. Google will damit vermeiden, dass Webmasterinnen und Webmaster Dinge „reparieren“ zu versuchen, die gar nicht kaputt sind. Auch betonte er weiter, dass der Schlüssel zum Erfolg in großartigen Inhalten liegen würde. (Er gab aber auch zu, dass es dieses Mal wieder die „gleiche langweilige Antwort“ sei, wie schon so viele Male zuvor).
16.04.2018 – Core Algorithmus Update
Nachdem es bereits im März dieses Jahres ein größeres Core-Algorithmus-Update gab, hat nun Google im April nachgelegt. Auf X verkündete das Suchmaschinenunternehmen, dass am Montag, dem 16.04.2018, ein weiteres größeres Core-Algorithmus-Update ausgespielt wurde. Für Hintergrundinformationen verwies das Unternehmen auf den Tweet zum letzten Google Update im März.
07.03.2018 – Core Algorithmus Update
Ein größeres Google-Update gab es am 7. März 2018. Über den offiziellen X-Account @searchliaison bestätigte der Suchmaschinenriese am 12. März die Vermutungen, dass es in den vergangenen Tagen ein größeres Update gegeben hat:
https://x.com/searchliaison/status/973241540486164480
Bei diesem sogenannten Core Algorithm Update handelt es sich um ein größeres Update, das Google in dieser Form nur ein paar Mal pro Jahr vornimmt. Hierbei nimmt das Unternehmen eine Änderung direkt am Herzen vor: dem Kern des Google-Algorithmus. Dementsprechend sind bei solchen Core-Updates auch sehr viele Webseiten betroffen und die Auswirkungen weltweit spür- und sichtbar. Welche Änderungen dabei genau vorgenommen worden sind, darüber schweigt Google. Für Website-Betreibende ist es damit nahezu unmöglich, auf dieses Update zu reagieren. In einem weiteren Tweet zum März-Update erläutert Google lediglich, dass bisher unterbewertete Websites vom Update profitieren. Für alle Verlierer des Updates, die seit dem März 2018 mit Besucherrückgängen und Sichtbarkeitseinbußen zu kämpfen haben, hat Google darüber hinaus auch eine Mitteilung: Mit diesen Seiten sei nichts falsch. Es gebe auch keinen „Fix“, abgesehen von der Fokussierung auf die Bereitstellung von großartigen Inhalten.
Einen Namen für das Update vom 07.03.2018 gibt es im Vergleich zu Updates der vergangenen Jahre offiziell nicht.
Im englischsprachigen Webmaster Hangout vom 06.04.2018 konkretisierte John Mueller, dass beim Update weniger die Qualität im Mittelpunkt stand, sondern vielmehr die Relevanz. Um die Relevanz der eigenen Seite zu steigern rät Mueller zur Befragung der User, was man anders machen könnte, um die Website zu verbessern. Ebenfalls sollte man immer auch die technischen Details überprüfen, beispielweise ob die Seite weiterhin vom Google-Bot gecrawlt werden kann.
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Warum ändert Google seinen Algorithmus?
Die Änderungen des Google-Algorithmus, meist spricht man von Google-Updates, haben ein wichtiges Ziel: Die Qualität der Suchergebnisse zu verbessern, um den Usern nur relevante und hochwertige Inhalte anzuzeigen. Noch vor einigen Jahren – also vor Panda, Penguin und Co. – war es für Website-Betreibende leichter, die Suchmaschinenergebnisse zu manipulieren. Durch verschiedene SEO-Praktiken (heute spricht man vom Black-Hat-SEO) hat man versucht, Relevanz vorzutäuschen, um eine gute Platzierung zu erreichen. Sogenanntes Keyword-Stuffing oder Cloaking waren beliebte Mittel.
Doch diese Täuschungsmethoden will Google nach und nach unterbinden, um Nutzern und Nutzerinnen nur noch tatsächlich relevante Inhalte auf den vorderen Plätzen anzuzeigen. Änderungen am Algorithmus sollen Spam-Praktiken und unsauberen SEO-Methoden den Garaus machen. Denn der Google-Algorithmus bestimmt die Relevanz einer Seite im Google-Index – und damit auch die Platzierung in den Ergebnislisten.
Google berücksichtigt mittlerweile ca. 200 verschiedene Google-Ranking-Faktoren um die Qualität und Relevanz einer Seite zu ermitteln. Steht ein Update an, dreht Google an kleinen Stellschrauben und passt den Algorithmus mit mal mehr, mal weniger folgenschweren Konsequenzen an. Google-Updates können:
- die Gewichtung vorhandener Faktoren ändern
- oder neue Faktoren einführen.
Auswirkungen von Google-Updates
Die Auswirkungen der Updates auf die Suchergebnisse bzw. die Sichtbarkeit einer Website sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Ob man von einem Update betroffen ist, beobachtet man am leichtesten anhand des Sichtbarkeitsindexes von SISTRIX. Über das SEO-Tool lässt sich die Sichtbarkeit im zeitlichen Verlauf verfolgen. Google macht die großen Updates mittlerweile öffentlich, man kann in der Zeitachse also genau nachvollziehen, ob Rankingverluste auf das Update zurückzuführen sind. Natürlich können Seiten auch von Updates profitieren. SISTRIX zeigt die wichtigen Google-Updates mit einem kleinen Pin im Graphen an. Fällt die Sichtbarkeit unmittelbar nach einem Update ab, deutet das auf eine negative Bewertung durch den aktualisierten Algorithmus hin. Doch Vorsicht: Nicht immer ist ein automatisches Update schuld am Verlust des Rankingplatzes. Auch technische Fehler wie nicht erreichbare Inhalte oder fehlerhafte Weiterleitungen können das Ranking schnell verschlechtern. SISTRIX bietet außerdem einen speziellen Google-Update-Checker an. Wer seine URL eingibt, sieht die Auswirkungen aller bisher bekannten Google-Updates im zeitlichen Verlauf in Prozentangaben.
Die wichtigsten Google-Updates der letzten Jahre
Über 40 Updates im Google-Algorithmus haben Experten seit 2009 gezählt. Eine Liste finden Sie z. B. auf der oben angegebenen SISTRIX-Seite – wir stellen Ihnen die 5 Updates mit den größten Auswirkungen für Website-Betreibende vor.
2011: Panda-Update
Das erste Roll-out des Panda-Updates fand im Februar 2011 in den USA statt, für Deutschland folgten die Anpassungen im August desselben Jahres. Panda wurde ursprünglich als regelmäßiger Filter konzipiert, mittlerweile ist er fester Bestandteil des Google-Core-Algorithmus. Zwar ist „der Panda“ nicht in Echtzeit aktiv, er sorgt jedoch für eine kontinuierliche Qualitätssicherung der Suchergebnisse.
Was ist das Ziel des Panda-Updates?
Ziel des Panda-Updates ist es in erster Linie, die Sichtbarkeit von Websites mit minderwertigem Content zu verringern und den Nutzern und Nutzerinnen in den Suchergebnissen nur Seiten mit möglichst relevantem und hochwertigem Content zu zeigen. Die Aktualisierung hilft bei der Identifikation von Seiten mit minderwertigem Content oder Spam-Inhalten (z. B. Content-Farmen) und betrifft im Gegensatz zu früheren Updates ganze Websites oder Teilbereiche, nicht nur einzelne Unterseiten.
Dafür wird allen Websites auf Basis ihrer Inhalte ein sogenannter Content-Quality-Score zugewiesen, der das Ranking beeinflusst. Die genauen Kriterien für diesen Score hat Google nicht offengelegt, doch Erfahrungswerte und Erkenntnisse von SEO-Experten haben gezeigt, dass folgende Faktoren einen negativen Einfluss auf die Sichtbarkeit einer Seite ausüben:
- hoher Anteil an doppelten Inhalten (Duplicate Content)
- geringer Anteil an originalen, eigenen Inhalten (Unique Content)
- minderwertiger, inhaltsloser Content
- geringe Verweildauer
- hohe Absprungrate
- Spam-Inhalte
- zu großer Werbeanteil
- Überoptimierung der Inhalte, z. B. durch Keyword-Stuffing
Wer war vom Panda-Update betroffen?
Deutlich zu spüren bekommen haben das Panda-Update vor allem inhaltlose Seiten bzw. Seiten mit Content, der keinerlei Nutzen für den User hatte. Dazu zählten vor allem sogenannte Content-Farmen, die auf Quantität statt Qualität setzten, um möglichst viele Klicks zu generieren. Auch die vor einigen Jahren noch weit verbreiteten Linkfarmen, die einzig zum Aufbau von Backlinks konzipiert wurden, sonst aber keinen Inhalt boten, waren von den negativen Auswirkungen des Panda-Updates betroffen. Deshalb spricht man in SEO-Kreisen auch vom Farmer-Update.
Laut Google hatte das Panda-Update Auswirkungen auf 12 Prozent der Suchergebnisse in den USA, ähnliche Zahlen vermutet man auch für den deutschen Markt. Manche Seiten mussten teilweise erhebliche Rankingverluste von bis zu 86 Prozent im Kauf nehmen. Natürlich gab es auch Profiteure, vor allem Medien- und Nachrichtenseiten.
2012: Penguin-Update
Das weltweite Roll-out für das erste Penguin-Update fand im April 2012 statt. Im Zeitraum zwischen 2012 und 2014 gab es dann insgesamt fünf Algorithmus-Updates und „Data Refresh“-Runden (Aktualisierung des Datenbestands).
Was ist das Ziel des Penguin-Updates?
Das Penguin-Update nennt man häufig auch Web-Spam-Update. Denn genau darin steckt das vorrangige Ziel der Algorithmus-Änderung, nämlich Web-Spam in den Suchergebnissen weiter einzudämmen, um die Relevanz und Qualität der Ergebnisse zu verbessern.
Mit Web-Spam meint Google vor allem unsaubere Praktiken, die eingesetzt werden, um das Suchmaschinenranking künstlich zu verbessern. Eine Website, die ausschließlich für die Suchmaschine und nicht für die Nutzerin oder den Nutzer optimiert wurde, soll laut Google nicht in den Top-Suchergebnissen auftauchen. Aufgabe des Penguin ist also vorrangig, unnatürliche Seitenoptimierung zu identifizieren und bewusste Manipulation einzudämmen.
Wer war vom Penguin-Update betroffen?
Wie schon beim Panda-Update wurden Black-Hat-SEO-Praktiken wie Keyword-Stuffing oder Cloaking ins Visier genommen. Auch hier gibt es keine offizielle Bestätigung, welche Variablen Google für die Algorithmus-Änderung herangezogen hat. Doch die Analyse der „Penguin-Verlierer“ ergab eindeutige Anzeichen, insbesondere unnatürlicher Linkaufbau stand im Fokus.
Zu den Praktiken, die gegen Googles Webmaster-Richtlinien verstoßen und durch das Penguin-Update gezielt abgestraft wurden, gehören:
- Linkkauf, z. B. über Linknetzwerke
- unnatürlich schneller Linkaufbau
- hoher Anteil von Links mit harten Money-Keywords im Anchortext
- Links aus irrelevantem Umfeld
- minderwertige Backlinks aus Linkfarmen, Verzeichnissen, Kommentaren oder Footern
Websites, deren Linkprofil Hinweise auf eine der genannten Praktiken gab, bestrafte Google durch ein niedrigeres Ranking. Laut dem Unternehmen waren 3,1 Prozent aller englischsprachigen Suchanfragen vom ersten Penguin-Update betroffen, in Deutschland lag die Quote ebenfalls bei ca. 3 Prozent. Zum Update Penguin 2.0 im Mai 2013 traf es rund 2,3 Prozent der US-Suchanfragen.
2013: Hummingbird-Update
Pünktlich zum 15-jährigen Google-Jubiläum im Jahr 2013 stand das sogenannte Hummingbird-Update in den Startlöchern, für manche Experten die gewichtigste Bearbeitung des Suchalgorithmus seit 2000. Mit dem Hummingbird-Update wurde nicht nur der Ranking-Algorithmus, sondern der komplette Suchalgorithmus verändert. Hummingbird heißt übersetzt „Kolibri“ – und genau dessen Eigenschaften, nämlich Schnelligkeit und Präzision, sollten auch die Google-Suche künftig auszeichnen.
Was ist das Ziel von Hummingbird?
Im Zuge des Hummingbird-Updates optimierte Google sein eigenes Bewertungsverfahren für Suchanfragen. Bis dahin wurden einzelne Wörter bzw. Wortkombinationen nur statisch, d. h. ohne Sinnzusammenhang, erfasst und bewertet. Die neue Art der Suche bezeichnet man auch als semantische Suche, denn sie berücksichtigt nicht mehr nur einzelne Keywords, sondern die komplette Abfrage. Ziel ist es, die Suchintention der User besser zu verstehen und deren Suchanfragen allgemein besser zu interpretieren.
Keywords sind nach wie vor sehr wichtig, doch unter Berücksichtigung der kompletten Abfrage wird auch deren spezifischer Kontext miteinbezogen – Google beantwortet gezielte Fragen noch besser. Seit Hummingbird werden außerdem Synonyme berücksichtigt. Die Suchergebnislisten sind deshalb nicht mehr so stark auf ein Keyword fokussiert; auch themenrelevante Inhalte, die nicht unbedingt das geforderte Keyword enthalten, können gut ranken.
Wer war vom Hummingbird-Update betroffen?
Auch bei Hummingbird traf es die schwarzen Schafe im SEO-Bereich, die durch Täuschungsmanöver ihr Ranking künstlich verbessern wollten. Vor allem Websites, die weder mehrwertigen noch qualitativ hochwertigen Content zur Verfügung stellten, waren betroffen. Kam noch eine exakte Keyword-Optimierung bzw. Keyword-Stuffing und eine schlechte Nutzererfahrung dazu, ging es in den Ergebnisliste weit nach unten. Im Gegenzug waren die Gewinner Websites, die wertvolle, informative Inhalte lieferten. Der neue Suchalgorithmus hatte laut Google Einfluss auf fast 90 Prozent der Suchergebnisse.
2014: Pigeon-Update
Im Jahr 2014 stellte das Pigeon-Update die größte Neuerung im Google-Kosmos dar. Das Update des lokalen Suchalgorithmus wurde im Juli in den USA, zur Weihnachtszeit in weiteren Ländern eingeführt. Durch Pigeon wollte Google den lokalen Suchmechanismus enger an seinen allgemeinen Algorithmus binden und damit noch nützlichere und relevantere Ergebnisse im lokalen Umfeld liefern. Nicht nur der Standort der suchenden Person wird seitdem stärker in die Suche einbezogen, auch die Bedeutung von Google+- bzw. Google-My-Business-Profilen hat zugenommen. Somit hat sich lokalen KMUs die Chance eröffnet, durch Local SEO neue Kunden zu gewinnen. Das Pigeon-Update hatte sowohl Einfluss auf die Google-Maps- als auch die normalen Suchergebnisse, wobei die Auswirkungen nicht vergleichbar mit den anderen Updates waren. Dennoch hatte es einen deutlichen Effekt, denn bei vielen Unternehmen konnte man nach dem Roll-out von Pigeon eine Strategieänderung erkennen. Vor allem bei lokalen KMUs und großen Unternehmen mit unterschiedlichen lokalen Standorten setzte man den Fokus stärker auf lokale Suchmaschinenoptimierung.
2015: Google Mobile-Update
Die Ergebnisse der mobilen Websuche waren bis 2015 ein Abbild der Desktop-Version. Im April 2015 hat Google offiziell das Mobile-Friendly-Update bestätigt – in der Szene oft auch „Mobilegeddon“ genannt. Die mobile Suche ist seither autonomer und berücksichtigt stärker die Usability mobiler Websites und Apps. Diese Algorithmus-Änderung hat nur Einfluss auf mobile Suchanfragen.
Was ist das Ziel des Google Mobile-Updates?
Mit dem Mobile-Update hat Google begonnen, mobil-unfreundliche Websites bei der mobilen Google-Suche abzuwerten. Websites, die für Mobilgeräte optimiert sind, profitieren hingegen von der Veränderung im Berechnungsverfahren. Das Ziel ist, Nutzerinnen und Nutzern auf den Top-Positionen nur noch Seiten anzuzeigen, die für die mobile Nutzung geeignet sind und eine möglichst gute Usability aufweisen. Damit ist die Benutzerfreundlichkeit auf Smartphone und Tablet offizieller (mobiler) Rankingfaktor. Zahlreiche Aspekte beeinflussen die Usability auf mobilen Endgeräten – lesen Sie dazu unseren Ratgeber-Artikel zur mobilen Optimierung einer Website.
Wer ist vom Mobile-Update betroffen?
Harte Abstrafungen und Rankingeinbußen, wie man sie aus Panda- oder Penguin-Zeiten kennt, sind beim Mobile-Update ausgeblieben. Doch Website-Betreiber und -Betreiberinnen sollten sich darauf nicht ausruhen. Denn die mobile Optimierung von Websites (und vor allem Webshops) ist mittlerweile ein absolutes Muss. Google hat im letzten Jahr erstmals mehr Anfragen über Smartphones und Tablets als über stationäre PCs erhalten – wer also auch in Zukunft Traffic über die organische Suche generieren will, optimiert für mobile Endgeräte. Seiten, die hierfür nicht optimiert sind, müssen sich nicht nur mit schlechteren Platzierungen rechnen: Google weist in den Suchergebnissen außerdem explizit darauf hin, dass die Website nicht für die mobile Nutzung optimiert ist – für viele Nutzer und Nutzerinnen ein abschreckendes Signal.
Google-Updates: Eine Rechnung mit vielen Unbekannten
Google-Updates sind Fluch und Segen zugleich – Fluch für Betreiberinnen und Betreiber von Websites, die von einer sogenannten Penalty (Abstrafung) betroffen waren und mitunter monatelang die Nachwehen zu spüren bekamen. Ein Segen sind die kontinuierlichen Verbesserungen und Erweiterungen des Google-Algorithmus für die Nutzer und Nutzerinnen, die Google als Suchmaschine immer besser und effizienter nutzen können.
Die große Herausforderung, selbst für erfahrene SEO-Spezialisten und -Spezialistinnen, sind die vielen Unbekannten in der Rechnung mit Google. Oft führt das Unternehmen Algorithmus-Änderungen durch, ohne konkrete Angaben zu Inhalten zu machen. Solche namenlosen Updates bezeichnet man häufig als Phantom-Updates. Die Auswirkungen sind spürbar und viele Ursachen bis heute ein Rätsel. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern und weitere Updates – egal ob offiziell oder als Phantom – sorgen dafür, dass die Arbeit im SEO-Bereich im ständigen Wandel bleibt und der Optimierungsbedarf für Websites ist nie gedeckt ist.