Wettbewerbsanalyse: Die besten Tools zur Prüfung der Konkurrenz
Die Konkurrenz zu kennen, ist in jeder Branche von Vorteil. Marktbeobachtung und Marktanalyse spielen folgerichtig auch im Onlinemarketing eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wenn Sie als Online-Unternehmen, Webshop- oder Bloginhaber die Entwicklung Ihrer Konkurrenten verfolgen und regelmäßig die entscheidenden Stellschrauben analysieren, erhalten Sie aufschlussreiche Informationen über erfolgreiche und weniger erfolgreiche Strategien. Dank der gewonnenen Erkenntnisse verbessern Sie Ihre eigene Marketing-Kampagne oder vermeiden die Fehler der Mitstreiter. Wir klären Sie darüber auf, welche Online-Aktivitäten und -Statistiken der Konkurrenz Sie unbedingt unter die Lupe nehmen sollten und mit welchen Tools die Mitbewerberanalyse am besten gelingt.
Konkurrenzanalyse im Netz – die wichtigsten Punkte
Die Grundvoraussetzung einer gewinnbringenden Wettbewerbsanalyse ist die Auswahl relevanter Kontrahenten. Konzentrieren Sie sich bei Ihren Beobachtungen und Analysen beispielsweise auf diejenigen Mitstreiter, die ebenfalls in Ihrer Branche tätig sind, die gleichen bzw. ähnliche Produkte anbieten oder dieselbe Zielgruppe ansprechen. In der Regel ist die Liste potenzieller Mitbewerber sehr lang, weshalb Sie sich auf die einflussreichsten Vertreter beschränken sollten. Ignorieren Sie außerdem Konkurrenten, die aufgrund dieser Kriterien zwar in Frage kommen, aber keine oder nur begrenzte Online-Aktivitäten aufweisen. Sind die passenden Testparteien ermittelt, sollten folgende Bereiche Teil einer umfassenden Online-Wettbewerberanalyse sein:
SEO-Maßnahmen
Informieren Sie sich darüber, welche Maßnahmen die Konkurrenz unternimmt, um das eigene Ergebnis in den Suchmaschinen zu optimieren. Überprüfen Sie z. B., wie gut die Seiten Ihrer Mitstreiter für relevante Keywords mit hohem Suchvolumen im Vergleich zu Ihrer eigenen Domain ranken. Ferner ist von Interesse, in welchen Themenbereichen die Konkurrenz die meisten Top-Keywords aufführt und welches Motiv dahintersteckt. Hier ist es empfehlenswert, sowohl den Content der rankenden Unterseiten als auch die dorthin führenden Backlinks zu analysieren. Erzielen Ihre Konkurrenten Rankings bei Themen oder in Bereichen, die Ihre eigene Website nicht abdeckt, gilt es herauszufinden, ob diese auch für Ihr Projekt interessant wären. Testen Sie stichprobenartig die tatsächlich ausgespielten Suchmaschinenergebnisse, um die von den Mitstreitern verwendeten Rich Snippets wie Bewertungsergebnisse oder Produktpreise unter die Lupe zu nehmen. Verwendet die Konkurrenz auffälligere Snippets, haben Sie unter Umständen trotz einer besseren Positionierung das Nachsehen.
SEA-Maßnahmen
Werbeanzeigen in Suchmaschinen zu schalten ist ein probates Mittel, die Bekanntheit der eigenen Marke zu steigern. Insbesondere mit Google AdWords wird die angesprochene Zielgruppe punktgenau erreicht. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich mit den SEA-Maßnahmen (SEA = Search Engine Advertising) der Kontrahenten zu beschäftigen und dadurch Erkenntnisse für die eigene Kampagne zu gewinnen. Finden Sie zunächst heraus, ob bzw. seit wann die Konkurrenten Suchmaschinenwerbung schalten und in welchen Zeiträumen sie das meiste Werbebudget investieren. Eventuell stoßen Sie auf diese Weise auf strategische Budget-Erhöhungen abseits von branchenspezifischen Steigerungen wie etwa zur Weihnachtszeit (E-Commerce), die sich auch für Ihre Zwecke lohnen könnten. Ferner sollten Sie sich sowohl die Anzeigentexte als auch die gebuchten Keywords der Mitstreiter anschauen.
Content
Der Inhalt ist das Prunkstück eines jeden Webprojektes und ein Katalysator für den Erfolg. Guter Seo-Content ist nicht nur ein Magnet für neue Website-Besucher, sondern auch ein wichtiges Kriterium für die Einordnung im Ranking der Suchmaschinen. Er entsteht nicht über Nacht, sondern ist Ergebnis eines langfristigen Prozesses. Das Risiko, hierbei den falschen Weg einzuschlagen, kann durch eine umfassende Konkurrenzanalyse minimiert werden. Verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, welche Inhaltstypen die Konkurrenz neben dem klassischen Text- und Bilder-Content verwendet. Dazu zählen beispielsweise:
- PDF-Ratgeber
- Videos
- Checklisten
- Infografiken
- Podcasts
- Interviews
- Newsletter
Anschließend sollten Sie auch einen Blick auf den Inhalt selbst werfen: Ermitteln Sie, ob der Content selbst erstellt oder in Auftrag gegeben wird, welchen Charakter die Texte besitzen und auf welche Art und Weise der Leser angesprochen wird. Auch das Zusammenspiel der einzelnen Inhaltstypen ist von Interesse. Beginnen Sie mit der Analyse bei solchen Inhalten, die sich durch besonders guten Traffic oder hochwertige Verlinkungen auszeichnen.
Social-Media-Aktivitäten
Zu den Stellschrauben des modernen Onlinemarketings zählt auch die Vermarktung in den verschiedenen sozialen Netzwerken. Diese Kanäle stellen häufig den direkten Draht zur angestrebten Zielgruppe dar und bedürfen entsprechend guter Pflege. Ob Facebook, Twitter, YouTube oder Instagram: Überprüfen Sie, welche Plattformen die Konkurrenz nutzt und analysieren die dortigen Profile; dadurch erhalten Sie vielleicht die eine oder andere Idee für Ihr eigenes Social-Media-Marketing und erfahren nebenbei interessante Neuigkeiten über Ihre Mitstreiter. Setzen Sie sich bei der Analyse mit folgenden Punkten auseinander:
- Reichweite des Profils
- Rate, in der neue Beiträge veröffentlicht werden
- Inhaltstypen (Videos, Bilder, Links etc.)
- Resonanz (Kommentare, „Gefällt mir“-Angaben, Retweets etc.)
- Themen
Mit diesen Tools gelingt die Online-Wettbewerbsanalyse
Eine umfangreiche Mitbewerber-Überprüfung inklusive Sammlung und Auswertung der Ergebnisse ist ein langwieriger und extrem aufwendiger Prozess, der ohne die Hilfe verschiedenster Tools bzw. Dienste nicht zu realisieren wäre. Hier ein Überblick über die interessantesten Mittel, um Ihre Kontrahenten einem Komplett-Check zu unterziehen:
SEOlytics – alle SEO- und SEA-Daten auf einen Blick
Der Onlinedienst SEOlytics stattet Sie mit allen Mitteln aus, die Sie für eine umfangreiche Analyse der SEO-Maßnahmen Ihrer Konkurrenten benötigen. Auf einen Blick liefert der Dienst alle Kennzahlen übersichtlich inklusive hilfreicher Diagramme zur Veranschaulichung und setzt sie in Vergleich zu den Zahlen der Konkurrenz. Unter anderem verrät das Onlinetool die Rankings Ihrer Keywords, die Sichtbarkeit der Website und listet existierende Backlinks auf; entsprechend verknüpft lassen sich auch die angelegten SEA-Kampagnen überwachen. Auch hier überprüft SEOlytics für Sie die Projekte der Mitstreiter und informiert über Titel, Snippets und Anzeigen mit Produktinformationen. Neben einer kostenfreien, limitierten Starter-Version sind verschiedene Pakete mit erweiterten Leistungen buchbar. Alternativen: SimilarWeb, SISTRIX Toolbox, XOVI.
visualping – immer auf dem neuesten Content-Stand
Es lohnt sich, Inhalte konkurrierender Websites, die besonders guten Traffic oder eine Vielzahl von externen Verlinkungen aufweisen, im Auge zu behalten. Der Webservice visualping, den es auch als Google-Chrome-Erweiterung gibt, nimmt Ihnen die mühsame Eigenrecherche ab und informiert Sie per E-Mail über sämtliche Veränderungen, die an einer Ziel-URL vorgenommen werden. Sie können entweder die gesamte Seite oder einen Teil der Seite überprüfen lassen und zudem einstellen, wie oft der Check stattfinden soll. Bis zu zwei Überprüfungen der Zielseite pro Tag sind kostenfrei. Soll visualping mit einer höheren Rate arbeiten, ist der Dienst kostenpflichtig. Alternativen: Versionista, Distill, OnWebChange.
talkwalker – der umfassende Suchindex für Social Media
Auch wenn die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter selbst einige Möglichkeiten der Konkurrenzanalyse bieten, lohnt sich der Einsatz von Tools wie talkwalker. In einer Übersicht vereint, finden Sie zusätzlich zu den Erwähnungen Ihrer Konkurrenten in den verschiedenen Netzwerken wie Twitter, Facebook, Instagram oder Google+ auch die Erwähnungen in Blogs, Foren und Onlinenews. Der Dienst liefert in Echtzeit Ergebnisse zu Parametern wie Shares, Likes und Retweets oder Reichweite und Followern. Automatisch erstellt talkwalker außerdem eine Topic-Cloud, die Aufschluss über die von den Beiträgen abgedeckten Themen und Keywords gibt. Da die kostenfreie Version nur eingeschränkte Ergebnisse liefert, ist eines der kostenpflichtigen Monatspakete (ab 500 Euro) für eine umfangreiche Social-Media-Analyse empfehlenswert. Angesichts des stolzen Preises sollten Sie also gut überlegen, ob nicht bereits die implementierten Analyse-Möglichkeiten der einzelnen Plattformen in Kombination mit der kostenfreien talkwalker-Funktion für Ihre Zwecke genügen.
Alternativen: alert.io, brandwatch, mention.
Fazit
Von einer gut strukturierten Wettbewerbsanalyse kann Ihr Onlineprojekt nur profitieren. Die gewonnenen Erkenntnisse über die Strategien Ihrer Mitstreiter in den Bereichen Content, Suchmaschinen-Marketing und Social Media liefern Ihnen einerseits nützliche Impulse für die eigene Arbeit und bewahren Sie andererseits vor potenziellen Fehlern. Denken Sie allerdings immer daran, dass es nicht darum geht, erfolgreiche Mitbewerber zu kopieren, sondern erfolgreiche Maßnahmen in die eigene Marketing-Strategie einfließen zu lassen.