VPS vs. Cloud: Welche Hosting-Option ist besser?

Der „Old School“-Hosting-Dienst VPS (Virtual Private Server) ist mit seinen vielseitigen Admin-Funktionen noch immer eine beliebte Wahl für Unternehmen. Dennoch hat sich Cloud-Hosting als die flexibelste Lösung mit der besten Skalierbarkeit klar durchgesetzt – von kleinen Projekten bis hin zu großen Unternehmen mit großen Arbeitslasten. Je nach Anforderung, Geschäftsziel und IT-Kenntnissen bieten beide Hosting-Dienste ganz eigene Vor- und Nachteile hinsichtlich Datensicherheit, Preis und Skalierung.

Eine leistungsfähige IT-Infrastruktur sichert die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens – ohne passendes Hosting kein Erfolg. Die Wahl des richtigen Hostings ist jedoch gar nicht so leicht. Zum breiten Angebot gehören u. a. die Modelle Shared Hosting und Dedicated Hosting, mit denen Sie externe Server-Ressourcen teilen oder aber dedizierte Server mieten. Zudem lässt sich IT-Infrastruktur durch Colocation auslagern.

Besonders verbreitet sind die Hosting-Modelle Virtual Private Server (VPS) und Cloud-Hosting. Diese unterscheiden sich in Ihrem Funktionsprinzip jedoch wesentlich. Unser Direktvergleich zeigt die wichtigsten Vor- und Nachteile auf, um Ihnen die Entscheidung für das passende Hosting zu erleichtern.

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VPS oder Cloud-Hosting: Was sind die Unterschiede?

Zunächst einmal gibt es eine wesentliche Gemeinsamkeit: Virtual Private Server und Cloud-Server basieren beide auf dem Prinzip der Virtualisierung. Das bedeutet, Ressourcen physischer Server werden in virtuelle Maschinen segmentiert. Diese stehen Kundinnen und Kunden wiederum wie echte physische Server zur bedarfsgerechten Nutzung bereit. Unternehmen sind somit nicht auf ein eigenes, teures Rechenzentrum angewiesen.

Die Bereitstellung virtualisierter IT-Ressourcen wie Hard- und Software, Speicherkapazitäten und Netzwerkkomponenten erfolgt bei VPS und Cloud-Hosting durch externe Unternehmen. Diese stellen ihre Ressourcen nach dem Prinzip XaaS (Everything-as-a-Service) bedarfsgerecht zur Verfügung. Die Art der Bereitstellung ist hier jedoch entscheidend. Während es sich bei VPS-Servern um dedizierte, unabhängige Segmente eines physischen Servers handelt, gehören Cloud-Server zu einem flexiblen Pool aus verteilten Servern, die sich somit einfach skalieren lassen.

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Unterschied 1: Bereitstellung

Obwohl sich VPS und Cloud-Hosting vom Grundprinzip her ähneln, unterscheiden sie sich in der Art der Bereitstellung grundsätzlich.

VPS: Wer sich für VPS entscheidet, mietet bei einem Hosting-Anbieter einen virtuellen privaten Server auf einem physischen Server. Obwohl ein VPS somit ein Segment bzw. eine Partition auf einem physischen Server ist, funktioniert ein VPS als geschlossenes, unabhängiges Serversystem. Bei der Frage „VPS oder Dedicated?“ bietet VPS daher ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als viele dedizierte physische Server. Erstellt und verwaltet wird der VPS durch einen Hypervisor. Der Hypervisor befindet sich als Software auf dem physischen Server, verwaltet VPS-Segmente und weist Kundinnen und Kunden Ressourcen wie Speicher, Rechenleistung und Netzwerkkomponenten zu.

Cloud: Im Gegensatz zu VPS beschränkt sich Cloud-Hosting ganz im Sinne des Cloud-Computings nicht auf physische Ressourcen mit festen Partitionen. Stattdessen kommt ein vernetzter Pool aus Hardware- und Software-Ressourcen zum Einsatz. Die Bereitstellung an Rechenleistung, Speicherkapazitäten und Netzwerkkomponenten erfolgt flexibel über ein Servernetzwerk aus Clustern und Nodes. Zusätzliche Ressourcen werden nach Bedarf dynamisch und je nach Auslastung verteilt.

Unterschied 2: Skalierung

Hinsichtlich der Skalierung hat Cloud-Hosting die Nase vorn. Tatsächlich gilt die einfache Skalierbarkeit als Hauptargument für Cloud-Server. Änderungen an Ressourcen oder Konfigurationen erfordern im Gegensatz zu VPS keinen Kontakt mit dem Anbieter, sondern erfolgen direkt über die Bedienoberfläche (Dashboard). Wenn Sie mehr Speicherkapazitäten, weitere Anwendungen oder mehr Rechenleistung benötigen, erweitern Sie einfach Ihren Abo-Plan oder passen Ressourcen über das Dashboard an.

Auch VPS lässt sich skalieren, für eine Ressourcenerweiterung sind jedoch in der Regel Hardware-Upgrades erforderlich. Der Grund: Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit sind auf die physischen Komponenten und Kapazitäten des Host-Servers beschränkt. Cloud-Dienste bieten demgegenüber ein größeres Netzwerk aus physischen und virtualisierten Komponenten. Obwohl Sie weitere VPS anmieten können, bleibt die Skalierung hier mit mehr Aufwand verbunden.

Unterschied 3: Datensicherheit

Bei der Sicherheit weiß VPS zu überzeugen, denn die Stärken von virtuellen Servern sind Unabhängigkeit und Kapselung. Jedes VPS-Segment auf der Host-Plattform funktioniert abgeschirmt von VPS-Segmenten anderer Kundinnen und Kunden auf dem Server. Ihre Daten bleiben somit nicht nur unsichtbar für andere Anwenderinnen und Anwender, sondern auch von Ausfällen oder Fehlern in anderen Segmenten unbeeinflusst. Grund dafür sind Ihre eigenen Konfigurationen und Ihr eigenständiges Betriebssystem. Hier gilt es dennoch die Sicherheitsstandards des Hosts und des verwendeten Servers zu prüfen.

Obwohl auch bei Cloud-Computing die Datensicherheit von der Sicherheit des Rechenzentrums abhängt, bietet eine Cloud dank Cluster-Struktur höhere Ausfallsicherheit und Fehlertoleranz. Der Ausfall eines physischen Servers bedeutet somit nicht den Ausfall aller Segmente, da Arbeitslasten in der Cloud flexibel verteilt werden. Beste Schutzmaßnahmen für hochsensible Daten genießen Sie zudem, wenn Sie sich bei der Wahl zwischen Private und Public Cloud für eine Private Cloud entscheiden.

Unterschied 4: Kosten

Hinsichtlich der Kosten sind VPS und Cloud gleichauf. Je nach Anforderungen gibt es unterschiedliche Preismodelle. Sowohl für VPS als auch für Cloud-Hosting stehen monatliche Abos mit verschiedenen Leistungsangeboten und Speicherkapazitäten zur Verfügung. Diese beginnen bereits bei 4 bis 5 Euro im Monat. Wer als kleines oder mittelständiges Unternehmen für Projekte mit kalkulierbarer Arbeitsleistung unabhängige Ressourcen benötigt, ist mit VPS hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses gut beraten.

Cloud-Hosting wiederum eignet sich mit bedarfsgerechten Abos sowohl für kleine Projekte als auch für große mit viel Traffic und Leistungsspitzen. Gebühren richten sich bei Cloud-Diensten in der Regel nach dem Leistungsbedarf. Hosting-Unternehmen wie IONOS begrenzen die Kosten jedoch nach oben, indem sie Ihnen eine maximale Monatsgebühr garantieren. Diese bewahrt Sie selbst bei hohem Speicherbedarf vor Unkosten.

Unterschied 5: Individualisierung

Individualisierung und Anpassung – das sind ebenfalls Hauptstärken von VPS-Hosting. Voraussetzung sind jedoch vertiefte Kenntnisse in Netzwerkadministration. Liegen diese vor, können Sie Ihren virtuellen Server dank Root-Zugriff wie einen dedizierten Server nach Bedarf konfigurieren. Dazu gehört die Installation eigener Betriebssysteme, Software und Anwendungen Ihrer Wahl. Obwohl VPS-Hosting auf physische Komponenten wie Speicher und Netzwerkkarten beschränkt bleibt, können Sie mit Ihren Leistungskapazitäten individuelle Konfigurationen vornehmen.

Auch die Individualisierung von Cloud-Hosting ist möglich. Diese hängt jedoch vom Cloud-Paket und vom Leistungsspektrum ab. Mit Modellen nach dem Prinzip IaaS (Infrastructure-as-a-Service) erstellen Sie nach Bedarf virtuelle Netzwerke oder installieren Betriebssysteme und Dienste nach Wahl. Virtuelle Netzwerkgeräte mit Cloud-Hosting funktionieren somit wie individuell konfigurierte, physische Netzwerkkomponenten mit enormer Skalierbarkeit. Einige Unternehmen stellen zudem Microservices als Baustein-Module bereit, mit denen Sie Ihre Funktionen wunschgemäß anpassen.

Unterschied 6: Verfügbarkeit

In Sachen Verfügbarkeit und Fehlertoleranz überzeugen vor allem Cloud-Server. Das Problem bei VPS: Der Ausfall des Host-Severs führt auch zum Ausfall des eigenen, darauf gehosteten VPS-Servers. Cloud-Server können hingegen auf ein flexibles Cluster-Netzwerk zurückgreifen, das auch beim Ausfall einzelner physischer Komponenten funktionstüchtig bleibt. Sie sind anders als bei einem VPS-Server somit nicht an feste Hardware gebunden und genießen durch die flexible Skalierbarkeit und Fehlertoleranz eine hohe Verfügbarkeit.

Unterschied 7: Datenschutz und Datensouveränität

Datensicherheit ist nicht gleich Datenschutz. Sowohl bei VPS-Servern als auch bei Cloud-Hosting hängt der Datenschutz nicht nur von Schutzmaßnahmen des Servers, sondern auch vom Standort ab. Server mit Standorten außerhalb der EU oder in der EU gehostete US-Server bieten beispielsweise keinen Datenschutz auf EU-Niveau. Grund dafür ist im Falle von US-Unternehmen der Cloud Act, der US-Geheimdiensten sogar Zugriff auf Kundendaten in Europa gewährt, wenn diese US-Unternehmen gehören.

Obwohl es sich dabei nicht um einen direkten Unterschied zwischen VPS und Cloud handelt, unterscheiden sich beide Hosting-Lösungen somit voneinander, wenn etwa ein VPS-Server in Deutschland von deutschen Firmen betrieben wird, ein US-Cloud-Anbieter jedoch der US-Gesetzgebung unterliegt.

Vor- und Nachteile von VPS

Vorteile Nachteile
Unabhängige, abgeschirmte VPS-Server Erweiterung von Ressourcen und Kapazitäten nicht sehr flexibel (kosten- und zeitintensiv)
Dank Root-Zugriff flexibel nach eigenen Bedürfnissen konfigurierbar Verwaltung und Pflege erfordert gute IT-Kenntnisse
Zuverlässige Performance-Leistung durch dedizierte Anteile an Hardware-Ressourcen Ausfallanfällig, da sich Fehler am physischen Server auf alle VPS-Segmente auswirken können
Fehler in parallelen VPS-Segmenten anderer Kunden wirken sich nicht auf eigene VPS-Server aus Leistungsfähigkeit bleibt auf die bereitgestellten Hardware-Ressourcen des physischen Servers beschränkt
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis durch kostengünstige Einrichtung und feste Gebühren Eher für limitierte Projekte und kleinere Teams mit kalkulierbarer Arbeitsleistung geeignet
Mit deutschem Standort sehr gute Datensicherheit und guter Datenschutz  
Tipp

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Vor- und Nachteile von Cloud-Hosting

Vorteile Nachteile
Sehr gute Skalierbarkeit Optimaler Datenschutz ist in Public Cloud eher nicht gegeben (dafür jedoch im Private-Cloud-Hosting)
Flexibel und kostengünstig erweiterbare Ressourcen und Rechenleistung für kleine, mittlere und große Unternehmen Größere Abhängigkeit von Cloud-Anbieter
Sehr resistent gegen Ausfälle von physischen Komponenten und Netzwerken Anpassung und Individualisierung hängt von Abo-Paketen und Funktionsspektrum des Anbieters ab
Gebühren richten sich nach eigenen Anforderungen (flexible Up- und Downgrades) Optimaler DSGVO-Datenschutz nur bei deutschen bzw. europäischen Anbietern mit deutschem Server-Standort gegeben
Zuverlässige Performance auch bei Leistungsspitzen  
Funktionsumfang lässt sich durch verschiedene Abo-Pakete und Microservices bedarfsgerecht konfigurieren  
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Für wen eignet sich VPS oder Cloud-Hosting?

Je nach Leistungsanforderung und Unternehmensgröße eignen sich VPS und Cloud-Hosting für verschiedene Projekte und Nutzerinnen oder Nutzer.

VPS-Server

  • Anspruchsvolle Online-Projekte mit kalkulierbaren Arbeitsleistungen und Speicheranforderungen
  • Online-Plattformen mit großen Besucherzahlen und Communitys
  • Mittlere bis mittelgroße Unternehmensseiten und Webshops mit höheren Besucherzahlen
  • Online-Auftritte mittelständischer Unternehmen
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Cloud-Server

  • Online-Auftritte wie kleine bis große Webshops mit schwankender hoher oder niedriger Auslastung
  • Je nach Cloud-Hosting-Angebot Online-Plattformen kleiner oder auch sehr großer Unternehmen
  • Kleinere bis mittlere Unternehmen, die bei Bedarf und für befristete Zeit mehr Ressourcen anfordern müssen
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