AlmaLinux

AlmaLinux ist eine stabile und kostenlose Linux-Variante, die als direkter Nachfolger von CentOS konzipiert wurde. Durch eine engagierte Community und die Binärkompatibilität mit Red Hat Enterprise Linux ist AlmaLinux ein interessantes Betriebssystem für Unternehmen und private Nutzer.

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Was ist AlmaLinux?

Für die Gemeinschaft, von der Gemeinschaft: So bewirbt die AlmaLinux Open Source Foundation ihr Betriebssystem. Nun ist es keine Seltenheit, dass eine Linux-Distribution von einer Community betreut und Entwicklern kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Gerade AlmaLinux verdient aber eine nähere Betrachtung und konnte bereits seit dem ersten Release 2021 zahlreiche Nutzer für sich gewinnen. Verantwortlich dafür ist zum einen der sehr transparente Ansatz, der es Usern erlaubt, sämtliche Schritte nachzuverfolgen und bei Bedarf sogar aktiv mitzugestalten. Zum anderen liegt die Ursache aber auch in der Vorgeschichte, da ein verbreitetes und sehr beliebtes Betriebssystem Pate für AlmaLinux stand.

Die Geschichte von AlmaLinux

Der Startschuss für die neue Distribution fiel durch das Ende von CentOS. CentOS ist ein freier RHEL-Klon und wird von vielen Entwicklern gerne genutzt. Die Besonderheit dieses Systems ist die Binärkompatibilität zu RHEL. Ende 2020 gab Red Hat bekannt, dass man den Support für CentOS einstellen und als Nachfolger CentOS Stream anbieten würde. Bei dieser Linux-Variante ist die Binärkompatibilität zu RHEL allerdings nicht mehr gegeben. CentOS Stream ist ein Rolling Release, das potenzielle Aktualisierungen des kommerziellen RHEL enthält und testet. Für zahlreiche Nutzer ist diese Herangehensweise allerdings nicht praktikabel. So entstand der Wunsch nach einem alternativen Nachfolger für CentOS.

Mittlerweile gibt es gleich zwei Alternativen: Rocky Linux, benannt nach dem verstorbenen CentOS-Mitbegründer Rocky McGaugh, und AlmaLinux. Letzteres orientiert sich an dem Grundgedanken, der ursprünglich auch CentOS auszeichnete. Das Ziel war und ist eine Linux-Distribution, die einerseits völlig kostenlos und andererseits binärkompatibel mit der jeweils aktuellen Version von RHEL ist. Die Beta-Version von AlmaLinux erschien bereits am 1. Februar 2021, die stabile Version dann Ende März desselben Jahres. Support soll es bis mindestens 2029 geben. Auch zahlreiche Unternehmen, etwa ARM, AWS, Equinix oder Microsoft, unterstützen AlmaLinux.

Welche Vorteile bietet AlmaLinux?

So lobenswert der Grundgedanke einer kostenlosen Linux-Distribution aus der Mitte der Community auch ist, am Ende muss sich auch AlmaLinux daran messen lassen, als wie gut und nützlich das Betriebssystem sich erweist. Daher lohnt sich ein genauer Blick auf die Vorteile der Linux-Variante. Den ersten großen Pluspunkt bietet das System für jene Nutzer, die bisher auf CentOS gebaut haben und nun umsteigen müssen. AlmaLinux erfüllt das Versprechen, eine Alternative zur beliebten Distribution zu sein.

Leichter Übergang von CentOS zu AlmaLinux

Das gilt nicht nur für die Bereitstellung und die Binärkompatibilität mit RHEL, sondern auch für die Benutzung grundsätzlich. Wer CentOS kennt und mag, wird sich auch in AlmaLinux schnell zurechtfinden. Die Fork von RHEL unterscheidet sich optisch und vom Handling her nur marginal vom beliebten Vorgänger. Noch vorhandene CentOS-Installationen können außerdem mit einem Skript einfach migriert werden.

Community

Ein weiterer Vorteil ist der Community-Gedanke, der bereits jetzt für positive Effekte sorgt, gerade in der Zukunft allerdings noch deutlich wichtiger werden dürfte. Verbesserungen und Änderungen werden gemeinschaftlich erarbeitet und schnell zur Verfügung gestellt. Die Distribution ist sehr nah an den Bedürfnissen ihrer tatsächlichen Nutzer und wird deren Ansprüchen gerecht. Auch beim Umstieg auf AlmaLinux gibt es einen starken Support, der mit Rat und Tat zur Seite steht. Für die Dokumentation und kommende Updates wird die vielbeschworene Gemeinschaft auch in den kommenden Jahren sehr wichtig sein und dafür sorgen, dass die Weiterentwicklung im Sinne der Administratoren erfolgt.

Quellcode und Stabilität

Der Quellcode basiert auf RHEL, kann allerdings selbst angepasst und für die eigenen Zwecke optimiert werden. Im engen Austausch mit der Community lassen sich notwendige Änderungen integrieren. AlmaLinux läuft sehr stabil und ist dadurch eine sichere Lösung. Gerade im Vergleich zu den beiden „Geschwistern“ macht sich das bemerkbar. Neue Software gibt es zwar zunächst für CentOS Stream als Rolling Release, hier besteht allerdings das Risiko, dass noch kleinere Fehler auftreten. Sind diese abgestellt, erhält mit Red Hat Linux Enterprise die kommerzielle Variante das Update – erst danach ist AlmaLinux dran. So dauert es zwar länger, ist dafür aber auch getestet.

Kosten und Lizenzen

Natürlich sollte auch der Kostenfaktor nicht unerwähnt bleiben. AlmaLinux ist komplett kostenlos, bietet allerdings viele Features, die kommerzielle Betriebssysteme ebenfalls mitbringen. Gebühren oder Entgelte fallen nicht an, und auch Lizenzen, Serviceverträge, Registrierungen oder Nutzungsbeschränkungen gibt es nicht. Diese Distribution ist somit wirklich dem Open-Source-Gedanken verschrieben und eine sehr lohnende Alternative zu kostenpflichtigen Optionen.

Wofür ist das Betriebssystem konzipiert?

AlmaLinux versteht sich selbst als Enterprise-Betriebssystem und richtet sich daher insbesondere an Unternehmen und Organisationen, die auf der Suche nach einer stabilen und gut gewarteten Linux-Distribution für kommerzielle Zwecke sind. Ausdrücklich versteht man sich als freie Alternative zum kostenpflichtigen Red Hat Enterprise Linux. Anwender können AlmaLinux nutzen, um eine sichere und anwendungsoptimierte Betriebs-Architektur aufzubauen. Insbesondere Server, die ein verlässliches Betriebssystem benötigen, finden mit der Linux-Distribution eine sehr gute Lösung. Das System kommt in physischen, virtuellen und cloudbasierten Umgebungen zum Einsatz. Trotz des Fokus auf Unternehmen eignet sich AlmaLinux auch für die private Nutzung.

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Welche Alternativen gibt es?

Auch wenn AlmaLinux bisher die meisten Nutzer begeistert, ist es noch eine sehr neue Linux-Distribution. Wie gut das System wirklich ist, kann erst nach einigen Jahren der Nutzung abschließend bewertet werden. Es gibt allerdings zahlreiche Alternativen, die vergleichbar mit AlmaLinux sind und so Nutzer ebenfalls überzeugen können. Die naheliegende Alternative ist dabei Rocky Linux, das ebenfalls als Nachfolger für CentOS kreiert wurde. Auch für dieses gilt jedoch, dass das Betriebssystem noch sehr neu und daher nur bedingt getestet ist.

Anders sieht die Sache bei Debian und Ubuntu aus. Die beiden Betriebssysteme sind seit vielen Jahren auf dem Markt, haben unzählige Nutzer und sind dadurch hervorragend dokumentiert. Eine weitere stabile und benutzerfreundliche Alternative, die großen Wert auf die Mitarbeit einer begeisterten Community legt, ist openSUSE Leap. Gerade im Bereich der Linux-Server-Distributionen ist openSUSE Leap sehr beliebt.

Fazit: AlmaLinux ist vielversprechend gestartet

AlmaLinux wird dem eigenen Anspruch, ein sicherer und benutzerfreundlicher Nachfolger für CentOS zu werden, bisher absolut gerecht. Durch die große und engagierte Community stehen die Chancen gut, dass das Betriebssystem auch in Zukunft eine gute Rolle spielen kann und sich so als empfehlenswerte Alternative zu RHEL etabliert. Wenn Sie auf der Suche sind nach einer stabilen und kostenlosen Enterprise-Distribution, ist AlmaLinux eine gute Wahl.

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