Arch Linux: Die leichte und flexible Linux-Distribution

Die Distribution Arch Linux überzeugt vor allem durch ihre große Vielseitigkeit und Aktualität. Mit Pacman verfügt das System über einen sehr schnellen und verlässlichen Paketmanager. Arch Linux verzichtet auf grafische Hilfsmittel und eignet sich deswegen vor allem für erfahrene Entwickler.

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Was ist Arch Linux?

Arch Linux ist eine Linux-Distribution, die für AMD64 optimiert wurde und seit 2002 als Rolling Release ausgeliefert wird. Grundlage und oberste Maxime der Distribution ist das sogenannte KISS-Prinzip, dass von Beginn an vom damaligen Projektleiter Judd Vinet und seinem Team etabliert wurde. „KISS“ steht hierbei für „Keep it simple, stupid“ und beschreibt den minimalistischen Ansatz der Distribution. So verzichtet Arch Linux auf grafische Installations- und Konfigurationshilfen, wodurch die Distribution sich eher an erfahrene Entwickler richtet. Arch Linux wird seit 2020 von einem Team um Levente Polyak zusammen mit „Trusted Usern“ weiterentwickelt und unter der General Public License veröffentlicht.

Was bietet Arch Linux?

Der angesprochene Minimalismus ist eine der besonderen Eigenschaften von Arch Linux. Die Distribution verzichtet nicht nur auf viele grafische Hilfsmittel, sondern nutzt auch in den meisten Fällen einen möglichst unveränderten Quellcode für die eingebundene Software. Außerdem basiert Arch Linux auf Linux from Scratch. Die Distribution selbst stellt zwar nur wenige Hilfsmittel zur Verfügung, bietet dafür allerdings viele Möglichkeiten. So können sowohl freie als auch kommerzielle Anwendungen einfach und ohne Einschränkungen installiert und verwendet werden.

Das bedingt auch, dass Arch Linux für eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungszwecke geeignet ist. Von einer schlanken Serverstruktur bis zum vollausgestatteten Desktop ist alles möglich. Eine weitere Besonderheit ist die Aktualität, die durch das Rolling-Release-Prinzip gewährleistet wird. Selbst umfangreiche Änderungen werden so innerhalb weniger Wochen in die Pakete eingespielt. Die engagierte Community stellt dazu zahlreiche Dokumentationen für eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungszwecke zur Verfügung.

Besonders ist außerdem Pacman, ein Paketmanager, der speziell für Arch Linux entwickelt wurde. Dieser kann automatisch Pakete von den Arch-Repositories downloaden, installieren, aktualisieren und bei Bedarf entfernen. Das gilt auch für den Umgang mit lokalen Quellen.

Welche Systemanforderungen werden gestellt?

Bevor Sie mit der Arch-Linux-Installation beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass alle notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind. Ihr Rechner sollte mindestens 512 MB RAM und 1 GB Speicher haben. Für eine problemlose Nutzung sind 2 GB RAM und 20 GB Speicher empfohlen. Der Rechner sollte außerdem x86-64-kompatibel sein. Wichtig sind außerdem eine funktionierende Internetverbindung und ein USB-Laufwerk mit einer Speicherkapazität von mindestens 2 GB.

Welche Vor- und Nachteile hat Arch Linux?

Arch Linux ist im Vergleich mit anderen eine sehr eigenwillige Linux-Distribution und bietet diverse Vor- und einige Nachteile. Viele Punkte hängen von den eigenen Ansprüchen und dem Verwendungszweck ab.

Vorteile

  • Rolling Release: Durch das Rolling-Release-Prinzip ist Arch Linux immer auf dem neuesten Stand und muss dabei nicht neu installiert werden.
  • KISS: Das KISS-Prinzip und die daraus resultierende Einfachheit bieten große Freiheiten und eine schlanke Ausgangsposition. Auf überflüssige Pakete können Sie ohne Bedenken verzichten und so ein System aufbauen, das vollkommen Ihren Wünschen entspricht.
  • Pacman: Auch der Paketmanager Pacman ist ein Vorteil von Arch Linux und wird mittlerweile auch für andere Distributionen genutzt. Er ist nicht nur sehr zuverlässig, sondern auch vergleichsweise schnell.
  • ABS: ABS (Arch Build System) ist die Paketverwaltung von Arch Linux und lässt sich ebenfalls individuell anpassen.
  • AUR: Das Arch User Respository wird von der Community betrieben und stellt eine Vielzahl unterschiedlicher Software zur Verfügung. Dies ist zwar grundsätzlich ein Vorteil, ein genauer Blick auf das jeweilige Paket ist allerdings immer wichtig.
  • Dokumentation: Die Dokumentation von Arch Linux ist sehr umfangreich und erleichtert so den Umgang und die tägliche Arbeit mit der Distribution. Durch die engagierte Community werden viele Probleme schnell erkannt, behoben und dokumentiert.

Nachteile

  • Schwierigkeitsgrad: Arch Linux verzichtet auf grafische Hilfsmittel und ist somit gerade für Anfänger nicht einfach zu meistern. Die Distribution richtet sich eher an erfahrene Entwickler.
  • Installation: Ähnliches gilt für die Installation. Diese ist befehlszeilenbasiert und erfordert daher gewisse Vorkenntnisse. Auch Anwendungen, Umgebungen und Dienstprogramme müssen manuell installiert werden.
  • Mögliche Instabilität: Durch das Rolling-Release-Prinzip kann es immer wieder zu Problemen kommen, da nicht jedes Paket immer bis ins letzte Detail getestet wird. Insgesamt ist Arch Linux zwar ein sehr stabiles System, bei der jeweils neuesten Version kann es dennoch zumindest kurzzeitig zu Problemen kommen.

Für wen ist die Linux-Distribution geeignet?

Arch Linux richtet sich vor allem an erfahrene Nutzer oder solche, die ihre Kenntnisse von Linux verbessern möchten. Auch wer immer die neueste Software benötigt oder nutzen möchte, wird mit Arch Linux wahrscheinlich glücklich. Durch die Rolling Releases ist man schließlich stets auf dem neuesten Stand. Auch Nutzer, die ein System komplett nach ihren Vorstellungen aufsetzen möchten, finden in Arch Linux eine sehr gute Option. Für Anfänger ist die Distribution hingegen weniger gut geeignet.

Welche Alternativen gibt es zu Arch Linux?

Neben den beiden wohl bekanntesten Distributionen Ubuntu und Debian gibt es zahlreiche kleinere Alternativen zu Arch Linux. Hervorzuheben sind hierbei die beiden CentOS-Nachfolger AlmaLinux und Rocky Linux sowie für den PC Linux Mint und Manjaro Linux. Werden Penetrationstests und IT-Forensik benötigt, empfiehlt sich Kali Linux. Für die Arbeit mit der Cloud ist beispielsweise die performante Distribution Clear Linux geeignet.

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