HDMI vs. Displayport – welcher Anschluss ist besser?

Der Vergleich von HDMI und Displayport zeigt auf den ersten Blick keine großen Unterschiede. Erst bei genauerem Hinsehen zeigen sich Details, die je nach Nutzungskonzept des PCs für oder gegen eines der beiden digitalen Interfaces sprechen.

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HDMI vs. Displayport – wo liegen die Unterschiede?

Die beiden digitalen Schnittstellen HDMI und Displayport sehen sich äußerlich ähnlich und liegen auf modernen Grafikkarten meist dicht nebeneinander. Die Abkürzung HDMI steht für „High Definition Multimedia Interface“ und beschreibt eine kabelgebundene Schnittstelle zur digitalen Übertragung von Bild- und Tonsignalen. Inzwischen sind auch Ethernet-Verbindungen inkludiert. Das Gründer- und Entwicklerkonsortium hatte vorrangig die Unterhaltungselektronik im Blick.

Hersteller, die HDMI nutzen, müssen jährlich eine Lizenzgebühr entrichten. Der aktuelle Versionsstand ist HDMI 2.1a (Januar 2022). Es gibt verschiedene Steckergrößen mit den jeweils entsprechenden Gegenstücken: HDMI Standard, Mini-HDMI und Micro-HDMI. Letztere sind beispielsweise bei Kompaktkameras verbaut, die damit direkt an Monitore oder Fernseher angeschlossen werden können.

Der Displayport entstand zuerst in dem Bestreben, die großen Steckverbinder von VGA oder DVI für Laptops und Tablets zu verkleinern und zugleich eine digitale Signalübertragung zu ermöglichen. Der Schwerpunkt lag hier von Anfang an auf der Verbesserung der digitalen Verbindung von Rechnern mit der Peripherie.

Der Displayport ist durch die Video Electronics Standards Association (VESA) genormt und lizenzfrei. Die aktuelle Displayport-Version ist 2.1 (Oktober 2022). Auch dieser digitale Anschluss existiert neben der Standardausführung (siehe Abbildung) in verschiedenen Varianten: als Mini DisplayPort (eingeführt von Apple) und als Thunderbolt (von Apple und Intel). Dabei handelt es sich um eine abwärtskompatible, universelle Datenschnittstelle, ähnlich wie USB oder FireWire.

Ein versehentlich falsches Einstecken der dazugehörigen Kabel ist aufgrund der Formgebung der Stecker und Buchsen nicht möglich. Weitere Unterschiede zwischen HDMI und Displayport zeigen sich vor allem anhand ihrer Funktionen.

Was sind die Vorteile des Displayports?

Der Displayport wurde von Anfang an dafür entwickelt, Monitore mit Rechnern digital zu verbinden. Dabei ging es um hohe Übertragungsraten, die aktuell bis zu 240 Hertz reichen. Ein AUX-Kanal in der Displayport-Verbindung erlaubt ein bidirektionales Agieren zwischen Endgerät (Monitor) und PC (Grafikkarte) und macht so ein wirkliches Plug-and-Play möglich. Damit werden die Methoden G-Sync (Nvidia) und FreeSync (AMD) unterstützt, bei denen die Grafikkarten direkt mit dem Monitor kommunizieren, mühselige Einstellarbeiten vermeiden und perfekte Bildergebnisse ausliefern. Diese gegenseitige Synchronisation macht den Displayport vor allem für Gamer und Gamerinnen zu einer interessanten Alternative.

In der aktuellen Displayport-Version sind beeindruckende Übertragungsleistungen möglich: bis 77,37 Gigabit pro Sekunde. Das ermöglicht die Übertragung von 8K-Auflösungen – also 8.192 × 4.320 Pixel – mit 60 Hertz und einer Farbtiefe von 12 Bit pro Farbkanal ohne Kompression.

Die Daisy-Chain-Funktion ermöglicht es, mehrere Bildschirme in Reihe zu schalten. Die Monitore müssen dafür mit einem Anschluss DP-Out ausgestattet und konfiguriert sein. Dazu kommt der Multi-Stream-Transport (MST) des Displayports zum Einsatz. Das funktioniert aktuell nur bei Windows-Rechnern. Wie Sie mehrere Bildschirme an einen Rechner anschließen und konfigurieren, lesen Sie in unseren Ratgebern „Zwei Monitore anschließen“ und „Zwei Bildschirme einrichten“.

Ein Zusatzkanal des Displayports kann für berührungsempfindliche Bildschirme, USB-Verbindungen, Kameras, Mikrofone und weitere Hardware verwendet werden. Darüber hinaus verfügen Displayport-Stecker optional über eine Verriegelung als Sicherheits-Feature. Widerhaken geben den Stecker erst nach Druck auf eine integrierte Taste frei.

Welche Vorteile hat HDMI?

Wie sieht das bei HDMI im Vergleich zum Displayport aus? HDMI ist weiter verbreitet, da es aus der Consumer-Electronics-Entwicklung kommt. An Fernsehern, Beamern, Spielekonsolen und inzwischen so gut wie jedem PC-Monitor gibt es mindestens einen HDMI-Anschluss. So ist es mit einem HDMI-Kabel beispielsweise problemlos möglich, einen PC mit einem Fernseher zu verbinden, um von dem meist größeren Monitor zu profitieren. Es findet keine Umwandlung von analogen in digitale Signale statt, sondern der gesamte Signalweg ist digital, was Übertragungsverluste reduziert.

Hinweis

HDMI-Produkte dürfen laut Hersteller-Konsortium nicht mit Versionsnummern gekennzeichnet werden. Es ist eine verbale Angabe der Version vorgeschrieben. Diese reicht von „HDMI Standard“ bis „HDMI Ultra High Speed“. Ein entsprechendes Kabel für HMDI 2.1 beispielsweise trägt den Aufdruck „Ultra High Speed HDMI Cable“ auf dem Kabelmantel.

Die aktuelle Version HDMI 2.1a bietet eine Auflösung von 8K bei 60 Hertz bzw. 4K bei 120 Hertz, jedoch nur Übertragungsraten bis zu 42 Gigabit pro Sekunde. Die Synchronisationsoption FreeSync (AMD) zwischen Grafikkarte und Monitor wird von der aktuellen HDMI-Spezifikation ebenfalls unterstützt.

Die maximale Kabellänge von 10 Metern sollte bei HDMI nicht überschritten werden. Bei größeren Längen kann es Übertragungsprobleme geben. Werden jedoch spezielle HDMI-Lichtwellenleiter-Kabel verwendet, sind bis zu 100 Meter möglich.

HDMI vs. Displayport – was ist besser fürs Gaming geeignet?

Gaming stellt hohe Ansprüche an die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen PC und Monitor (und an die Tonausgabe). Schließlich sind hohe Bildwiederholungsraten – die FPS (Frames per second) – ruckelfrei an große Monitore mit hohen Auflösungen zu übertragen. Das gilt besonders für hochauflösende Action-Games, Shooter oder auch Flugsimulatoren, die mit fotorealistischen Darstellungen mindestens im Bereich von 4K-Auflösungen arbeiten.

In diesem Bereich spielt der Displayport-Anschluss seine beschriebenen Stärken in der Performance aus. Die automatische Synchronisation zwischen Grafikkarte und Monitor via Displayport ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Die wiederzugebenden Bildinformationen passen sich dynamisch und automatisch an die Anforderung des Games oder der Simulation an, sodass ein stets flüssiges Bildschirmerlebnis gewährleistet ist.

Der HDMI-Standard hat inzwischen aufgeholt, auch wenn er noch nicht in allen Belangen an die Leistungsparameter des Displayports heranreicht. Ältere PC-Games kommen mit HDMI zumeist problemlos zurecht. Schwierig können allerdings sehr geringe Auflösungen sein. Bei Moorhuhn und Co. kommt man um Einstellungen direkt am Monitor (OSD) oder an der Grafikkarte nicht herum.

Die Hersteller von Grafikkarten optimieren Ihre Produkte ständig, sodass sich neben der Gegenüberstellung HDMI vs. Displayport ab und an ein Blick lohnt, ob der Grafikkartentreiber aktualisiert werden kann. Meist bringt dies Verbesserungen in der Wiedergabeleistung mit sich.

Fazit

Der Vergleich HDMI vs. Displayport ergibt keinen eindeutigen Sieger im Sinne von besser oder schlechter. Vielmehr hängt die Wahl der Schnittstelle von der Nutzungsart des PCs ab. Je mehr Action im Computer-Game, je bessere fotorealistische Videowiedergabe oder je größer die Auflösung, desto eher empfiehlt sich der Displayport.

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