Verschlüsselungssoftware im Vergleich
Einzelne Daten, Ordner oder komplette Laufwerke vor fremden Blicken zu schützen, gelingt mit der passenden Verschlüsselungssoftware spielend leicht. Anwender haben die Wahl zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Verschlüsselungstools, die sich vor allem in der Bedienung, den Einstellungsmöglichkeiten, welche Daten wie verschlüsselt werden können, und in den Zusatzfunktionen unterscheiden.
- Inklusive Wildcard-SSL-Zertifikat
- Inklusive Domain Lock
- Inklusive 2 GB E-Mail-Postfach
Was macht Verschlüsselungssoftware?
Verschlüsselungsprogramme chiffrieren Daten auf Ihrem Computer und versehen sie mit einem Schlüssel. Nur wer diesen kennt, kann auf die Daten zugreifen. Dabei ist es möglich, einzelne Dateien, beispielsweise ein Word-Dokument zu verschlüsseln oder ein PDF zu verschlüsseln oder aber komplette Ordner, Laufwerke und Partitionen. Je nach Verschlüsselungssoftware und Sicherheitsanforderung kommen unterschiedliche Verschlüsselungsverfahren und Schlüssel zum Einsatz. Der häufigste Schlüssel ist ein Passwort; üblich ist aber auch die Verwendung einer Datei oder eines Geräts, auf dem das Passwort abgelegt ist, oder sogar ein Bild, das richtig zusammengesetzt werden muss.
Sie wollen mehr über Verschlüsselungsverfahren erfahren? Lesen Sie z. B. unsere Ratgeber zu den Themen asymmetrische Verschlüsselung und RSA-Kryptosystem.
Überblick über die Verschlüsselungssoftware
Vorteile | Nachteile | |
VeraCrypt | - komplett kostenlos - kompatibel mit Windows, Linux und Mac - zahlreiche Verschlüsselungsmethoden - verschlüsselt Systempartitionen - versteckt Betriebssysteme | - umständliche Bedienung |
Rohos Mini Drive | - komplett kostenlos - einfache Einrichtung | - nur für Windows erhältlich - verschlüsselt nur USB-Sticks |
ProxyCrypt | - komplett kostenlos - sehr viele Freiheiten bei der Einrichtung der Verschlüsselung - schützt vor Keyloggern | - nur für Windows erhältlich - erfordert Admin-Kenntnisse |
Boxcryptor | - Verschlüsselung für 30 verschiedene Cloud-Anbieter - erhältlich für Windows, Mac, Android und iOS - ideal für Unternehmen bzw. Teams - einfach zu bedienen | - in der kostenlosen Version nur für private Zwecke und stark eingeschränkt nutzbar - funktional überdimensioniert, wenn keine Cloud genutzt wird |
Folder Lock | - sehr einfache Bedienung - kann Partitionen verschlüsseln | - nur für Windows erhältlich - Integration externer Clouds nicht möglich - Dateien können nicht versteckt werden - Systempartitionen können nicht verschlüsselt werden |
CryptBox | - einfache Bedienung - verschlüsselt sogar Systempartitionen - direkte Cloud-Anbindung - verschiedene Zugriffsmethoden | - nur für Windows erhältlich - Laufwerke können nicht versteckt werden |
Freeware: Die beste kostenlose Verschlüsselungssoftware
Um beispielsweise ZIP-Dateien zu verschlüsseln oder auch Mac-Ordner zu verschlüsseln, bringen die Betriebssysteme selbst oftmals schon umfangreiche Bordmittel mit, sodass Sie nicht zwingend ein Extra-Tool zur Verschlüsselung brauchen. Es gibt allerdings Programme, die diese Bordmittel sinnvoll ergänzen und kostenlos heruntergeladen werden können.
VeraCrypt
VeraCrypt, der Nachfolger des Open-Source-Tools TrueCrypt, ist für Windows, Mac und Linux erhältlich und lässt sich komplett kostenlos nutzen. Nutzer haben die Wahl zwischen vielen verschiedenen Verschlüsselungsmethoden, können komplette Systempartitionen verschlüsseln und Betriebssysteme verstecken – zusätzlich zu den Basisfunktionen wie der Verschlüsselung einzelner Dateien und Ordner. Damit ist die Freeware VeraCrypt in Sachen Verschlüsselung leistungsstärker als manch bezahlpflichtiger Dienst. Allerdings sind Einrichtung und Benutzung nicht wirklich intuitiv und somit eher etwas für fortgeschrittene Nutzer.
Rohos Mini Drive
Speziell für die Verschlüsselung von USB-Sticks wurde das Tool Rohos Mini Drive entwickelt. Es ist sehr einfach in der Bedienung und eignet sich vor allem, um Daten sicher von einem PC zu einem anderen PC zu übertragen. Nach der Installation des Programms richten Sie auf einem beliebigen USB-Stick einen Verschlüsselungscontainer ein, den Sie mit einem Passwort schützen. Über Einstellungen können Sie verschiedene Parameter verändern, beispielsweise die Größe. Die Nachteile der Freeware: Der Funktionsumfang ist insgesamt sehr eingeschränkt und die Verschlüsselungssoftware nur für Windows verfügbar.
ProxyCrypt
Nutzer mit Admin-Erfahrung können mit ProxyCrypt über die Kommandozeile in Windows Dateien, Ordner und Laufwerke verschlüsseln. Notwendig ist dafür ein virtuelles Laufwerk, das Sie laut Anbieter am besten mit dem Tool ImDisk Virtual Disk Driver erstellen. Beide Programme sind als kostenlose Open-Source-Lösung erhältlich. Einmal eingerichtet, haben Sie viele Freiheiten bei der Art der Verschlüsselung und der Auswahl der Verschlüsselungsverfahren. Die Software bietet sogar Schutz vor Keyloggern.
Für eine sichere Kommunikation per E-Mail: Erfahren Sie mehr über S/MIME, das Standardverfahren für die E-Mail-Verschlüsselung, und wie Sie E-Mails mit PGP verschlüsseln.
Kostenpflichtige Verschlüsselungssoftware
Wenn Sie umfassendere Anforderungen an die Verschlüsselung haben und/oder VeraCrypt Ihnen in der Bedienung zu kompliziert ist, gibt es kostenpflichtige Verschlüsselungstools, die auch für Unternehmen geeignet sind. Ein besonderes Merkmal vieler dieser Lösungen ist, dass sie in der Regel direkt mit einer Cloud verbunden sind und die Daten dort verschlüsselt gespeichert werden können.
Boxcryptor
Die Verschlüsselungssoftware Boxcryptor kommt von einem deutschen Hersteller und ist spezialisiert auf die Verschlüsselung von Daten direkt in der Cloud. Über 30 Cloud-Anbieter können ganz einfach angebunden werden, was die Lösung vor allem für Unternehmen interessant macht, die mit dezentralen Teams viele Daten geschützt austauschen möchte. Verschiedene Verschlüsselungsverfahren und wichtige Basisfunktionen stehen ebenfalls zur Verfügung. Die Bedienung ist einfach, und vor allem Windows-Nutzer profitieren von einer perfekten Integration in den Explorer. Boxcryptor läuft aber auch auf dem Mac und ist ebenso für Android und iOS verfügbar. Einzelnutzer können eine stark eingeschränkte kostenlose Lizenz erwerben oder mehr Funktionen ab 3,99 Euro im Monat freischalten. Unternehmen schließen eine Team-Lizenz ab, die bei 3.000 Euro für 25 Nutzer im Jahr beginnt.
Folder Lock
Eines der weltweit am häufigsten heruntergeladenen Verschlüsselungstools ist Folder Lock für Windows – für Mac ist es nicht verfügbar. Die Einrichtung und Bedienung ist einfach: Neben der Ablage der Dateien in einem verschlüsselten, virtuellen Laufwerk können auch einzelne Ordner und Dateien per Rechtsklick gesichert werden. Daten verstecken oder eine komplette Systempartition verschlüsseln ist nicht möglich. Bei den Verschlüsselungsverfahren wird ausschließlich auf AES gesetzt. Die Anbindung bekannter Clouds ist nicht vorgesehen; in der kostenpflichtigen Vollversion (39,95 US-Dollar) steht aber eine herstellereigene Cloud zur Verfügung.
CryptBox
In Sachen tatsächlicher Verschlüsselung lässt CryptBox keine Wünsche übrig: Einzelne Dateien, Ordner, Partitionen und sogar Systempartitionen können mit AES verschlüsselt werden – weitere Methoden stehen allerdings nicht zur Auswahl. Pluspunkte sind die direkte Einbindung von Cloud-Diensten und die Möglichkeit, Daten mit einem Passwort, einem Bildpasswort oder Schlüsselgerät zu schützen. Abzüge gibt es, weil Daten nicht versteckt werden können und das Tool ebenfalls nur für Windows verfügbar ist. Mit 29,90 Euro für die Vollversion ist CryptBox aber eine sehr günstige und gut zu bedienende Verschlüsselungssoftware.
Fazit: Was muss die beste Verschlüsselungssoftware können?
Welches Tool für Sie das beste ist, hängt maßgeblich von Ihren Anforderungen ab: Um lediglich einzelne Dateien oder Ordner vor fremden Blicken zu schützen, reichen meist die kostenlosen Verschlüsselungstools oder sogar die Bordmittel Ihres Betriebssystems. Wollen Sie gezielt ganze Bereiche Ihres Computers verschlüsseln oder individuelle Einstellungen bei Verschlüsselungs- und Zugriffsmethoden vornehmen, lohnt sich oft die Investition in eine der vorgestellten kostenpflichtigen Lösungen. Gegenüber dem ebenfalls sehr leistungsstarken, kostenlosen Tool VeraCrypt haben diese den Vorteil, dass die Bedienung entweder von Grund auf intuitiv ist oder ausführlich erklärt wird. Unternehmen, die mit dezentralen Teams arbeiten und ihre Daten sichern möchten, wählen das Tool, das sich am besten mit einer Cloud-Lösung verbinden lässt.