5 Nextcloud-Alternativen im Direktvergleich
Leistungsstarke, quelloffene Nextcloud-Alternativen gibt es viele – diese unterscheiden sich jedoch in ihrem Funktionsumfang sowie dem Maß an Datenschutz, das sie gewährleisten. Wir schauen genauer hin und zeigen in unserer Übersicht, ob ownCloud, Seafile, Syncthing, SparkleShare oder FileCloud gute Alternativen darstellen.
Was ist Nextcloud?
Nextcloud ist eine lizenzfreie Cloud-Lösung inklusive Cloud-Speicher und Teamwork- bzw. Groupware-Tools. Nextcloud eignet sich für private und geschäftliche Zwecke gleichermaßen.
Zu den bewährten Stärken der Open-Source-Anwendung zählen in erster Linie eine einfache Migration, vielfältige Nextcloud-Apps, erweiterbare Collaboration-Tools, Rollenverwaltung und DSGVO-konforme Datensicherheit. Weitere Vorteile sind eine große aktive Community sowie die Wahl zwischen unabhängigem Self-Hosting vor Ort und Managed Hosting mit sicheren Host-Servern. Damit gilt Nextcloud als eine starke, kostenlose Alternative zu kommerziellen Anbietern wie Amazon AWS, Apples iCloud, OneDrive von Microsoft und Google Drive.
Alle Nextcloud-Alternativen im Überblick
Es gibt ein großes Angebot an weiteren Open-Source-Lösungen für lizenzfreie Cloud-Software. Wir stellen Ihnen fünf interessante, ähnlich umfangreiche Nextcloud-Alternativen vor.
Da es sich vorrangig um Open-Source-Lösungen handelt, lassen sich dank Self-Hosting oder Managed Hosting mit deutschen Serverstandorten und entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen zuverlässig DSGVO-konformer Datenschutz und Cloud-Sicherheit umsetzen.
Anbieter | Vorteile | Nachteile | Zielgruppe | Unterstützte Systeme / Clients |
---|---|---|---|---|
Nextcloud | Flexibles, schnelles Self-Hosting mit privaten Servern oder sicheres Managed Hosting mit Host-Servern, integrierte Kollaborations-Tools über Nextcloud-Hub, DSGVO-Konformität, geräteübergreifende Synchronisierung und Gruppen-/Benutzerverwaltung | Für Privat-User eher aufwendige Installation | Anfängerinnen und Anfänger sowie Profis | Windows, macOS, Linux, Unix, Android, iOS |
ownCloud | Geräte- und ortsunabhängige Datensynchronisation, einfache Rollen-/Gruppenverwaltung, zentraler Dateiserver mit Weboberfläche, gute Linux-Kompatibilität, zuverlässige Datensicherheit/-verschlüsselung und Sicherheits-/Compliance-Standards | Nur serverseitige Verschlüsselung, Performanceschwächen beim Speichern vieler kleiner Dateien | Anfängerinnen und Anfänger sowie Profis | Windows, macOS, Linux, Android, iOS |
Seafile | Einfache Installation, Fokus auf Filesharing und Kollaboration, Teamfunktionen wie Kommentare, Dateiversionen, Messaging | Eher für File-Sharing als Cloud Computing geeignet, offene Datenschutzfragen aufgrund chinesischer Inhaberschaft | Anfängerinnen und Anfänger sowie Profis | Windows, macOS, Linux, Android, iOS |
Syncthing | Ideal für Peer-to-Peer-Synchronisierung, gute Webschnittstelle, Datensynchronisierung per ID | Keine Dateisystemüberwachung, Synchronisierung mit Linux-Systemen nicht optimal, komplex | Eher Fortgeschrittene und Profis | Windows, macOS, Linux, Android, iOS, Solaris, BSD |
SparkleShare | Geeignet für Linux-Systemadministration, Git-Versionsverwaltung, direkte Desktop-Integration | Einschränkungen bei Synchronisierung, mangelnde Benutzer-/Zugriffverwaltung, eher komplex | Fortgeschrittene und Profis | Windows, macOS, Linux |
Filecloud | Enterprise-orientiert, Fokus auf Sicherheit, Flexibilität, Administration, Integration mit existierender Software | Keine umfassende kostenlose Version | Eher Fortgeschrittene und Profis | Windows, Linux, macOS, iOS, Android |
Stand der Daten: Februar 2024
- Daten zentral speichern, teilen und bearbeiten
- Serverstandort Deutschland (ISO 27001-zertifiziert)
- Höchste Datensicherheit im Einklang mit der DSGVO
ownCloud
Die Open-Source-Lösung ownCloud unterstützt die geräte- und ortsunabhängige Synchronisierung und die gemeinsame Arbeit an Dateien. Als klassische Private-Cloud-Software mit praktischen Funktionen für eine geräteübergreifende Teamarbeit in Echtzeit, File-Sharing und zentrale Datenspeicherung steht ownCloud somit Microsoft 365 oder iCloud nahe, lässt sich jedoch auch ganz einfach selbst hosten. Geeignet ist ownCloud sowohl für Privatnutzerinnen und -nutzer als auch für professionelle Unternehmen ab etwa 25 Mitarbeitenden. Neben der kostenlosen Version bietet ownCloud kostenpflichtige Tarife, in denen Kundensupport und zusätzliche Features enthalten sind.
Die wichtigsten Features:
- Zentrales Speichern, Bearbeiten und Teilen von Dateien und Inhalten unabhängig von Ort, Zeit und Endgerät
- Umfassendes Management zum Erstellen von Gruppen, Dateifreigaben und Zugriffsrechten
- Upload-Chunking zum Aufsplitten größerer Dateien in kleinere Pakete
- Zum Self-Hosting auf eigenen Servern sowie als Managed Hosting verfügbar
- Aktivitäten-Stream mit einem Ereignisprotokoll zu jeder Tätigkeit oder jedem Zugriff auf Dateien
- Kollaboration an Office-Dokumenten dank Collabora Online mit Unterstützung für Microsoft Office und LibreOffice
- Dateiversionen und optionales Sperren von Dateien
- Umfassende administrative Zugriffsfunktionen
- Sehr gute Weboberfläche
- Zuverlässige Datensicherheit für Compliance und Datenschutz
- Gute Kompatibilität mit linuxbasierten Systemen
Vorteile | Nachteile |
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Privates Cloud Computing per Self-Hosting oder Managed Hosting | Mitunter Performanceschwächen bei der Nutzung auf kleinen Systemen bzw. bei vielen kleinen Dateien |
Plattformübergreifende Dateisynchronisation inklusive Desktop-Clients und mobile Apps | Unregelmäßige Updates |
Sehr gute Rollen- und Zugriffsverwaltung | |
Gute Erweiterbarkeit dank modularem Ansatz (Vielfältige Zusatz-Apps und Erweiterungen über ownCloud-Marketplace) |
Seafile
Seafile ist eine Open-Source-Software, die sich mit praktischen Funktionen wie File-Sharing und File-Transfer am Cloud-Klassiker Dropbox orientiert. Im Gegensatz zu Dropbox handelt es sich jedoch sowohl server- als auch clientseitig um eine offenen, lizenzfreien Quellcode. Besonders für kollaboratives Arbeiten an Dateien und Inhalten überzeugt Seafile mit einer praktischen Kommentarfunktionen, übersichtlichen Dateiversionen, Messaging und Ende-zu-Ende-Client-Verschlüsselung. Die Software gibt es als kostenlose Version und als Professional Edition.
Die wichtigsten Features:
- Zentrales Speichern, Bearbeiten und Teilen von Dateien und Inhalten unabhängig von Ort, Zeit und Endgerät
- Praktisches File-Sharing und -Transfering über die zentrale Datenablage auf dem Cloud-Server
- Freigabe von Dateien für ausgewählte Nutzerinnen und Nutzer per Links
- Synchronisation von Dateien sowie Dateiversionierung
- Hilfreiche Kollaborations-Tools für Teams und Projekte (z. B. Kommentare, Messages)
Vorteile | Nachteile |
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Gute Performance und schnelle Dateiübertragung | Aufgrund chinesischer Inhaberschaft bleiben Datenschutzfragen trotz Verschlüsselung ungeklärt (Weitergabe von Nutzerdaten) |
Praktische Vergabe von Rollen und Zugriffsrechten | Fokus auf Kollaboration und Teilen von Daten, daher auch keine umfassende Cloudfunktionalität |
Verfügbare Clients für gängige Systeme sowie Server-Kompatibilität für Linux und Raspberry Pi | |
Sehr einfaches Aufsetzen der Software |
Syncthing
Bei Syncthing handelt es sich um eine Open-Source-Lösung für die praktische Peer-to-Peer-Synchronisation von Dateien. Sie müssen sich hierzu nicht einmal auf eigene oder gehostete Cloud-Speichern verlassen, um Dateien in Echtzeit zwischen Computern über das Internet zu synchronisieren. Dateien bleiben somit auf den lokalen Geräten der Nutzerinnen und Nutzer und lassen sich dennoch problemlos und live per Client-ID aktualisieren und teilen.
Auf diese Weise bietet Syncthing durch die wegfallenden Cloud-Server sogar eine Angriffsfläche weniger für mögliche Cybergefahren. Die zugehörige praktische Weboberfläche bietet zudem praktische Tools für die benutzerdefinierte Rechte- und Zugriffsverteilung, Ordner-Integration oder Statistiken. Über die ID lassen sich zudem zusätzliche Geräte für die Synchronisierung und den Dateiaustausch an Syncthing anbinden.
Die wichtigsten Features:
- Praktische Kollaboration und Echtzeit-Datensynchronisierung per Client-ID über das Internet zwischen Computern (Peer-to-Peer)
- Vergabe von Rechten und Zugriffsmöglichkeiten auf freigegebene Dateien und Ordner für ausgewählte User
- Hilfreiche Weboberfläche für die Konfigurierung von Rollen, Dateifreigabe oder Anbindung weiter Geräte
Vorteile | Nachteile |
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Peer-to-Peer-Synchronisierung in Echtzeit zwischen Geräten ohne zwischengeschalteten Cloud-Server | Anbindung und Synchronisierung bei vielen Geräten eher komplex |
Praktische Weboberfläche für die Verwaltung und Konfiguration von Einstellungen, Rechten und Freigaben | Keine Dateisystemüberwachung |
Anbindung weiterer Geräte per ID problemlos möglich | Probleme bei linuxbasierten Systemen können vorkommen |
SparkleShare
Der Fokus der Open-Source-Lösung SparkleShare liegt auf Linux-Distributionen. Aus diesem Grund kommt die Software auch bevorzugt für die administrative Verwaltung auf Linux-Systemen zum Einsatz kommt. Per Filehosting-Dienst lassen sich mit SparkleShare Dateien synchronisieren und auf einem lokalen oder gehosteten Servern zentral bereitstellen. Die Git-Versionsverwaltung stellt zudem sicher, dass sich Dateien wiederherstellen und Änderungen nachvollziehen lassen. Vor allem bei großangelegten Projekten mit vielen Zugriffsrechten, lässt sich so sicherstellen, dass der Status von Dateien immer übersichtlich bleibt. Da es auf Git basiert, lässt sich die Synchronisierungs-Lösung SparkleShare auch als grafisches Frontend von Git betrachten.
Die wichtigsten Features:
- Zentrales Bereitstellen und geräteübergreifendes, verschlüsseltes Synchronisieren von Dateien
- Dank Git-Versionsverwaltung einfache Dateiwiederherstellung und nachvollziehbare Änderungen und Zugriffe
- Einfache Desktopintegration mit einem speziellen Verzeichnis für Ordner und Dateien
Vorteile | Nachteile |
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Schnelle, geräteübergreifende Dateisynchronisierung und Kollaboration | Keine optimale Client-Verschlüsselung (Dateinamen auf Server nicht verschlüsselt) |
Dank Versionsverwaltung lassen sich Dateien wiederherstellen und Änderungen nachvollziehen | Für große Dateien, die oft aktualisiert werden, nicht optimal |
Praktische Desktop-Integration mit eigenem Verzeichnis | Mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen (nur ein Kennwort, das sich nachträglich nicht ändern lässt) |
Relativ komplex mit Fokus auf Linux |
FileCloud
Bei FileCloud handelt es sich um eine Open-Source Filesharing Software, die sich hauptsächlich an Unternehmen richtet. Daher setzt FileCloud vor allem auf Sicherheit, administrative Verwaltung und Kompatibilität. Die sehr flexible Software lässt sich mit vielen populären Programmen und Cloud-Diensten verknüpfen, zum Beispiel Microsoft Office, AWS und Google Workspace. Die graphische Benutzeroberfläche von FileCloud lässt sich individuell einstellen (z. B. mit Ihrem Firmenlogo). Datenformate können je nach Lokalisierung der Endnutzerin oder Endnutzer angepasst werden. Einen FileCloud-Server können Sie entweder selbst oder bei FileCloud hosten.
Administratorinnen und Administratoren können die Zugangsrechte von jedem individuellen Endgerät verwalten und Daten auf diesen Geräten gegebenenfalls aus der Ferne löschen. Das Löschen von privaten Nutzerdaten lässt sich mit FileCloud auch leicht automatisieren. Wenn Sie Ihren Server von FileCloud hosten lassen, können Sie auch auswählen, in welchem Land die Daten gespeichert werden. So können Sie sicherstellen, dass personenbezogenen Daten DSGVO-konform gespeichert und gelöscht werden.
Die wichtigsten Features:
- Geräteübergreifende Kompatibilität und Synchronisierung
- Sicherheit: AES-256-Verschlüsselung, SSL/TLS Protokolle und Anmeldung per SSO und/oder 2-Faktor-Authentifizierung möglich
- Flexible Anpassung der Benutzeroberfläche je nach Geschmack oder Lokalisierung sowie die Option, den Server selbst zu hosten
- Zahlreiche Integrationen mit den beliebtesten Software-Paketen und Cloud-Diensten
- Einfache und umfassende Verwaltung von Geräten und Dateien, mit einigen Automatisierungsmöglichkeiten
- Unbegrenzte Versionierung
Vorteile | Nachteile |
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Unschlagbare Sicherheit, mit umfassender Verschlüsselung und sicheren Anmeldemöglichkeiten | Keine kostenlose Version für Enterprise-Kundinnen und -Kunden, Probezeitraum beträgt nur 15 Tage |
Hohes Maß an Flexibilität: anpassbare Benutzeroberfläche, Hosting von FileCloud oder im Unternehmen | Richtet sich primär an Unternehmen, für Privatpersonen meistens nicht geeignet |
Integrationen: umfassende Software-Unterstützung, z.B. für AWS S3, Microsoft Office, Google Workspace, DigitalOcean und mehr | Benutzerfreundlichkeit nicht optimal, eher komplex |
NTFS-Support: NTFS-Rechte lesen, verstehen und übertragen, um Legacy-Server leicht zu modernisieren und in FileCloud zu integrieren | |
Gerätekompatibilität: Apps für Windows, macOS, Linux, iOS und Android sowie mehrere Browser-Erweiterungen; auf Windows und macOS als Netzwerk-Drive integrierbar |
- Vollständige Datensouveränität
- Kein Administrationsaufwand dank Managed-Betrieb
- Flexibel um Apps und Online Office erweiterbar