Die besten Continuous-Integration-Tools im Überblick
Mit Continuous Integration (CI) umgehen Software-Entwickler das Problem, zum Ende eines Projekts eine zeitaufwändige und problembehaftete Integrationsphase stemmen zu müssen. Statt erst alle Einzelteile am Ende zusammenzuführen, wird bei CI jede Neuerung direkt in die Code-Basis eingefügt. Das fordert Disziplin und effiziente Prozesse – ansonsten hemmt CI mehr, als es nutzt. Extra dafür ausgelegte Software macht den kompletten Ablauf einfacher.
Teilweise komplett selbstständig, teilweise in Kombination mit anderen bekannten Anwendungen bieten CI-Tools Unterstützung beim Aufbau eines Repositorys, bei Testing und Building sowie der Versionskontrolle und natürlich bei der kontinuierlichen Integration selbst.
8 beliebte CI-Tools
Inzwischen findet man viele verschiedene Continuous-Integration-Tools im Internet. Sie alle sollen Entwickler bei der Umsetzung von kontinuierlicher Integration unterstützen und leisten dies auf unterschiedliche Weise und mithilfe individueller Features. Aber nicht nur hinsichtlich ihres Funktionsumfangs unterscheiden sich die einzelnen CI-Tools, auch was den Preis und die Lizenzierung betrifft, gibt es große Unterschiede. Während viele aus dem Open-Source-Bereich stammen und kostenlos zur Verfügung stehen, bieten einige Hersteller auch kommerzielle Tools an. Wir bieten eine Übersicht der beliebtesten Programme und beleuchten deren Merkmale und Funktionen.
Jenkins
Die Software Jenkins ist wahrscheinlich eines der bekanntesten Continuous-Integration-Tools auf dem Markt. Bereits seit 2005 (damals noch unter dem Namen Hudson) wird die Software stetig weiterentwickelt. Inzwischen wartet das in Java programmierte Programm mit vielen Funktionen und Schnittstellen auf, die nicht nur bei CI, sondern auch bei Continuous Delivery und Continuous Deployment helfen.
- in Java programmiert
- läuft in einem EJB-Container
- über 1000 Plug-ins
- unterstützt auch Continuous Delivery und Continuous Deplyoment
- lässt sich mit vielen verschiedenen Versionsverwaltungen kombinieren
- Kontrolle über GUI (webbasiert), REST-API oder Kommandozeilenbefehle
- Cloud-Hosting möglich
- kostenlos
- Open Source (MIT-Lizenz)
Travis CI
Wer mit GitHub arbeitet, wird Travic CI vermutlich lieben, denn dieses CI-Tool arbeitet mit der populären Versionsverwaltung nahtlos zusammen. Konfigurieren lässt sich die Software über eine einfache YAML-Datei, die man im Root-Verzeichnis des Entwicklungsprojekts unterbringt. GitHub informiert Travis CI über jede Änderung, die am Repository durchgeführt wurde, und hält das das Projekt immer auf dem neuesten Stand.
- in Ruby programmiert
- plattformunabhängig
- arbeitet mit GitHub zusammen
- Konfiguration über YAML-Datei
- kostenlos für Open-Source-Projekte
- Kosten für kommerzielle Projekte zwischen 69 $ und 489 $ pro Monat
- Open Source (MIT-Lizenz)
Bamboo
Die Firma Atlassian, die inzwischen auch den Filehosting-Dienst Bitbucket anbieten, vertreibt seit 2007 das Continuous-Integration-Tool Bamboo. Auch Bamboo hilft Entwicklern nicht nur bei der Integration, sondern bietet außerdem Funktionen für Deployment und Releasemanagement. Die Arbeit mit diesem Werkzeug erfolgt über eine einfache Weboberfläche.
- in Java programmiert
- plattformunabhängig
- einfache Integration von anderen Atlassian-Produkten
- große Menge an Add-ons
- mehrere Tests gleichzeitig möglich
- Kommunikation über Weboberfläche und REST-API
- kostenlos für Open-Source-Projekte, Non-Profit-Organisationen und Schulklassen
- ansonsten einmalige Kosten zwischen 10 $ und 110.000 $, abhängig von der Anzahl von verwendeten Servern
GitLab CI
GitLab CI ist ein Bestandteil der bekannten Versionsverwaltung GitLab. Zusätzlich zur kontinuierlichen Integration bietet GitLab auch Continuous Deployment und Continuous Delivery. Ähnlich wie bei Travis CI erledigt man bei GitLab CI die Konfiguration über eine YAML-Datei. Auch ansonsten gestaltet sich die Arbeit mit der Software vergleichsweise einfach.
- Bestandteil von GitLab
- in Ruby und Go programmiert
- Konfiguration über YAML-Datei
- unterstützt auch Continuous Delivery und Continuous Deplyoment
- Open Core
- Self-Hosting und Cloud-Hosting verfügbar
- kostenlose Version verfügt nur über wenige Features
- Kosten für andere Versionen zwischen 4 $ und 99 $ pro Monat und Nutzer
CircleCI
Das Continuous-Integration-Tool CircleCI ist kompatibel mit GitHub und Bitbucket. Beim Testing kommen Container oder eine virtuelle Maschine zum Einsatz. CircleCI legt sehr viel Wert auf reibungs- und nahtlose Entwicklungsprozesse, weshalb fehlerfreie Builds automatisch für andere Umgebungen bereitgestellt werden können.
- Konfiguration über YAML-Datei
- unterstützt auch Continuous Deplyoment
- Self-Hosting und Cloud-Hosting verfügbar
- läuft in Docker-Containern, Linux VMs und MacOS VMs
- kostenlos für einen Container
- ansonsten Kosten zwischen 50 $ und 3150 $ pro Monat
CruiseControl
Das Tool CruiseControl gehört zu den ältesten Anwendungen zur kontinuierlichen Integration. Bereits 2001 wurde das Werkzeug auf den Markt gebracht und seitdem ständig weiterentwickelt – unter anderem von Martin Fowler, einem Pionier auf dem Gebiet der Continuous Integration. Neben einem übersichtlichem Dashboard stehen Entwicklern auch zahlreiche Plug-ins zur Verfügung, die die Arbeit erleichtern.
- in Java programmiert
- plattformunabhängig
- webbasiertes Dashboard
- Versionen für Ruby (CruiseControl.rb) und .NET (CruiseControl.NET) stehen zur Verfügung
- Open Source (BSD-Lizenz)
- kostenlos
Codeship
Das CI-Tool Codeship gehört inzwischen zu CloudBee, die auch Jenkins in ihrem Portfolio haben. Das Programm ist in zwei verschiedenen Versionen verfügbar: Die Basis-Variante bietet ein einfach zu bedienendes Web-Interface, wohingegen die Profi-Version mit Dateien im Repository konfiguriert wird. Wer mit einem Docker-Container arbeiten möchte, der muss zur Pro-Version greifen.
- Web-Interface in der Basis-Version
- Konfigurationsdateien im Repository in der Pro-Version
- Docker-Unterstützung in der Pro-Version
- kostenlos für 100 Builds im Monat bei einer Test-Pipeline
- Kosten von 75 $ bis 1.500 $ pro Monat
TeamCity
Die Software TeamCity besticht vor allem durch die Gated Commits: Über diese testet TeamCity die Änderungen am Code, noch bevor sie in die Mainline eingefügt werden. Erst wenn der Quelltext fehlerfrei ist, wird er Teil der Code-Basis für das ganze Team. Die Tests führt TeamCity im Hintergrund selbstständig durch, sodass der Entwickler in der Zwischenzeit weiterarbeiten kann.
- in Java programmiert
- plattformunabhängig
- Gated Commits
- kostenlos für 100 Builds mit 3 Build Agents
- Kosten von 299 € bis 21.999 € einmalig
- 50 % Rabatt für Start-ups und kostenlos für Open-Source-Projekte
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Überblickstabelle: Continuous Integration Tools auf einen Blick
Alle CI-Tools haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Mithilfe der untenstehenden Übersichtstabelle können Sie schon auf einen Blick erkennen, welche Programme für Sie in Frage kommen. So können Sie zum Beispiel direkt sehen, ob der Dienst auch Continuous Delivery unterstützt oder Cloud-Hosting im Angebot hat.
Support für CD | Cloud-Hosting | Lizenz | Preis für kostenpflichtiges Angebot | Kostenlose Version | Besonderheit | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Jenkins | MIT | - | sehr viele Plug-ins | ||||
Travis CI | MIT | 69–489 $ pro Monat | Direkte Verbindung zu GitHub | ||||
Bamboo | proprietär | 10–110.000 $ einmalig | |||||
GitLab CI | MIT/EE | 4–99 $ pro Monat | Direkte Verbindung zu anderen Atlassian-Produkten | ||||
Circle CI | proprietär | 50–3.150 $ pro Monat | einfache Handhabung | ||||
CruiseControl | BSD | - | komplett kostenlos | ||||
Codeship | proprietär | 75–1.500 $ pro Monat | Pro- & Basis-Version | ||||
TeamCity | proprietär | 299–21.999 € einmalig | Gated Commits |
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